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Stress im Beruf: Angst häufig bei Überforderung, Depressivität bei Unterforderung

"Psychische Störungen gehören seit Ende der 1990er Jahre zu den Hauptgründen für eine Frühberentung. Mit einem Anteil von 31 Prozent stellen bei Angestellten psychische Erkrankungen und Behinderungen die häufigste Ursache für vorzeitige Berentungen wegen verminderter Erwerbsfähigkeit dar. Von diesen 31 Prozent sind 66 Prozent Depressionen, Ängste, Zwangsstörungen und Persönlichkeitsstörungen; der Anteil der Süchte liegt lediglich bei fünf Prozent," berichtet Dr. Stefan Leidig im Reader "Stress im Erwerbsleben - Perspektiven eines integrativen Gesundheitsmanagements".

Coaching und Psychotherapie: Impulse für eine Reifung der Persönlichkeit

Erwachsene entwickeln sich ihr Leben lang - stärker oder schwächer. "In helfenden Berufen wird der Reifegrad von KlientInnen jedoch kaum berücksichtigt," kritisiert der deutsch-amerikanische Psychologe und Philosoph Otto E. Laske. In seiner Monografie "Potenziale in Menschen erkennen, wecken und messen" bietet er ein "Handbuch der entwicklungsorientierten Beratung".

Psychotherapie bei Demenz: Prävention und Behandlung depressiver, regressiver, phobischer Tendenzen

"Psychologische Interventionen müssen bei Demenzpatienten grundsätzlich neu definiert und konzeptualisiert werden," empfiehlt Christian Fischer in seiner Monographie "Evidenzbasierte Demenztherapie". "Bei jeder Psychotherapie im engeren Sinn sollte die Bewältigung der Erkrankung zentrales Ziel sein. Dazu gehören die Stützung der Selbstsicherheit, die Verringerung des Gefühls von Hilflosigkeit sowie das Arbeiten an der Fähigkeit, einerseits kognitive Einbußen und zunehmende Verluste bis zu einem gewissen Punkt als gegeben akzeptieren zu können und andererseits zu lernen, vorhandene Fähigkeiten optimal zu nutzen."

Psychosoziale Rehabilitation: PatientInnen aus prekären Milieus benachteiligt

PatientInnen aus prekären Milieus profitieren von der psychosomatischen Rehabilitation weniger als andere, stellen Henrike Kleineberg-Massuthe et al. in einer Studie fest und interpretieren: Die "hinsichtlich mehrerer Aspekte etwas geringere Zufriedenheit könnte durch benachteiligte berufliche und soziale Positionen und die resultierenden höheren Belastungen zu erklären sein. Zudem ist denkbar, dass es im Rahmen der gemeinsamen Behandlung mit MitpatientInnen aus privilegierten Milieus zu belastenden Situationen im Sinne relativer Deprivation kommt. Diese könnte sich negativ auf das Behandlungsergebnis auswirken.

Autogenes Training bei Angststörungen therapiebegleitend wirksam

Das Autogene Training hat sich durch zahlreiche Kontroversen hindurch entwickelt und immer stärker etabliert. Der Psychotherapeut Björn Husmann (Bremen) beschreibt und illustriert die wechselvollen Phasen im Dokumentarband "Über 100 Jahre Autogenes Training" . Für das aktuell wissenschaftlich gesicherte Haupt-Indikationsspektrum sieht Husmann Konsens in der Fachwelt:

Antifaschistisches Engagement: Kontinuität in der Folgegeneration

In einer Mehrgenerationenstudie befragen die Psychotherapeutinnen Gabriele Amelung und Almut Rudolf-Petersen (Hamburg) Nachfahren engagierter NS-Widerstandskämpfer. Die Diagnose transgenerational weitergereichter Traumata ist komplex. Insbesondere kommunistischer Widerstand gegen das NS-Regime ist in der postfaschistischen Bundesrepublik kaum anerkannt worden; WiderstandskämpferInnen und ihre Angehörigen wurden vielmehr häufig auch weiterhin als Systemfeinde diffamiert - mit deutlichen Folgen auch für Kinder und Kindeskinder.

Todesangst - oft mit psychischen Störungen verbunden, in der Psychotherapie jedoch ignoriert

Im Alter können nicht nur bei Narzissten Gefühle aufkeimen, in ihrer persönlichen Vergangenheit habe sich kaum Erinnerungswürdiges, Bleibendes zugetragen. Damit kann die Todesangst wachsen - bis in pathologische Ausmaße. Im neuen Essay-Band "Ende und Anfang" reflektieren WissenschaftlerInnen aus der Psychiatrie, Psychologie, Philosophie, Kunst Endpunkte, die gleichzeitig einen Neuanfang setzen. Psychotherapeutisch zielführend gelingt im Kontext der Todesangst der Hinweis auf den Philosophen Ovid, der das Sterben als Metamorphose sieht: "Alles wandelt sich, nichts vergeht." Eine Vorwegnahme der Analogie zum Energieerhaltungssatz der modernen Physik.

Wie emotionale Unterstützung Schmerzen reduzieren oder verstärken kann

Schmerzen hat man nicht allein. Das soziale Umfeld hat einen Einfluss darauf, wie Betroffene Schmerzen wahrnehmen und erleben. So kann eine soziale Unterstützung das Wohlbefinden von Menschen mit chronischen Schmerzen verbessern. Sind Angehörige und Freunde jedoch übermäßig besorgt, wirkt sich dies negativ auf das Schmerzerleben aus und verstärkt damit die Beeinträchtigungen. „Soziale Aspekte von Schmerz und Schmerztherapie“ ist eines der Schwerpunktthemen des diesjährigen Schmerzkongresses der Deutschen Schmerzgesellschaft und der DMKG. Auf der Pressekonferenz am 19. Oktober 2023 werden Expertinnen und -experten Möglichkeiten zur Verbesserung der Schmerzbewältigung und -therapie vorstellen.

 

Cannabisgesetz gefährdet Tabakprävention

Die Bundesregierung plant die Legalisierung von Cannabis. Der Gesetzentwurf dazu („Cannabisgesetz“) steht am Mittwoch, 18. Oktober 2023, auf der Tagesordnung des Bundestags. Die in Deutschland am weitesten verbreitete Konsumform des Cannabis, das Rauchen, birgt jedoch Gesundheitsgefahren und konterkariert die Ziele der Tabakprävention. Präventionsexperten fordern daher, geeignete Präventionsmaßnahmen im Gesetz zu verankern.

Behandlung von Persönlichkeitsstörungen: Wie Narzissmus die therapeutische Beziehung manipuliert und die Behandlung sabotiert

Narzisstische Persönlichkeitszüge hängen mit einem schlechteren Ansprechen auf psychotherapeutische Behandlung zusammen. Das zeigte eine deutschlandweite Studie mit über 2000 Patientinnen und Patienten aus stationärer und ambulanter Psychotherapie unter Leitung einer Forschungskooperation des Universitätsklinikums Jena und der Universität Münster. Das jetzt im Fachjournal The Lancet Psychiatry veröffentlichte Ergebnis kann zu einer weiteren Individualisierung der Psychotherapie beitragen.

E-Zigarette ist bei Schulkindern Einstiegsdroge Nummer eins für Nikotinsucht

Die E-Zigarette ist 2023 erstmals das Rauchprodukt, mit dem Kinder und Jugendliche am häufigsten Erfahrungen gemacht haben. Fast jeder und jede Vierte hat schon einmal eine E-Zigarette probiert (23,5 Prozent). Mindestens einmal im Monat dampfen sieben Prozent der Schulkinder; klassische Zigaretten rauchen 5,9 Prozent und Wasserpfeife 3,2 Prozent. Seit 2016 ist der aktuelle Konsum der elektronischen Variante bei Schulkindern um drei Viertel angestiegen. Das zeigt der Präventionsradar der DAK-Gesundheit in einer Langzeitauswertung. Für die breit angelegte Schulstudie hat das Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) in Kiel seit 2016 insgesamt fast 60.000 Jungen und Mädchen zu ihrem Rauchverhalten befragt. Sie waren im Durchschnitt 13 Jahre alt und kamen aus 14 Bundesländern. Die Krankenkasse sieht das Ziel Deutschlands, bis 2040 eine rauchfreie Gesellschaft zu werden, in Gefahr und fordert ein bundesweites Verbot von Einweg-E-Zigaretten.

"Kriminalitätswahrnehmung" entspricht kaum der Realität

Das Zentrum für kriminologische Forschung Sachsen e. V. (ZKFS), ein An-Institut der Technischen Universität Chemnitz (TUC), erarbeitet im Rahmen des sogenannten „Panel zur Wahrnehmung von Kriminalität und Straftäter:innen (PaWaKS)“ eine deutschlandweit einzigartige Längsschnittstudie und legt mit den aktuellen Berichten neue Zahlen vor. Erstmals wurden Ursachen und Folgen von Kriminalitätswahrnehmung und Kriminalitätsfurcht in einer so großen Stichprobe bundesweit repräsentativ untersucht. Die aktuelle Studienreihe ist online verfügbar und basiert auf der Befragung von insgesamt rund 2.000 Personen im Frühjahr 2023.




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