Experten beschreiben in der Aufsatzsammlung, wie Arbeitsfreude und Arbeitsfähigkeit auch bei zunehmendem Alter erhalten oder gesteigert werden können.
"Der Verlauf kognitiver Funktionen mit zunehmendem Alter wird stark von der Beschaffenheit des Arbeitsplatzes und der Arbeitsgeschichte beeinflusst. Negative Effekte entstehen, wenn kognitive Funktionen wenig oder nicht beansprucht werden, wenn monotone Tätigkeiten dominieren und wenn Nacht- und Schichtarbeit den Arbeitsablauf bestimmen. Anregende Arbeit fördert hingegen Fitness."
Falkenstein und Kollegen beobachteten in einer Studie bei einem Automobilhersteller Fließbandarbeiter mit einer monotonen und Instandhaltungsarbeiter mit einer komplexen Aufgabenanforderung. Ergebnis: Ältere Arbeiter am Fließband hatten bereits "abgebaut", sie waren langsamer, und ihnen unterliefen die meisten Fehler; die kognitiven Defizite hatten bereits mit 50 Jahren begonnen. Im Gegensatz dazu waren die Servicemitarbeiter gleichen Alters noch in Hochform: Zwar benötigten sie etwas mehr Zeit als die jüngeren Kollegen, doch war ihre Fehlerquote wesentlich geringer.
Nach Einschätzung der Autoren gehört zu "guter Arbeit insbesondere ein anspruchsvolles Aufgabenprofil, kurz- und langfristiger Wechsel zwischen Tätigkeiten, hohe Autonomie und Freiheitsgrade, wenig Zeitdruck und eine gesicherte Arbeitsperspektive ..."
Falkenstein und Gajewski stellen in ihrem Beitrag betriebliche ein System von Maßnahmen vor, die den älteren Mitarbeitern zugute kommen sollen; die Schwerpunkte bilden Ernährung und körperliche Aktivität, Trainings zum Stressmanagement und Trainings zur kognitiven Leistungskraft. In allen Bereichen sind hohe Erfolgschancen belegt, die jeweils die gesamte Lebensqualität verbessern.
Leistung, Gesundheit und Innovativität im demografischen Wandel
Kastner, M.; Falkenstein, M.; Hinding, B. (Hrsg.)