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Wie der Eros die Evolution der Ästhetik beeinflusst - oder ignoriert

Evolutionäre Ästhetik: Den weiblichen und männlichen Genitalien lässt sich nur in Sonderfällen Schönheit testieren. Warum hat die Evolution im Lauf der Jahrtausende keine anspruchsvollere ästhetische Entwicklung genommen und sich darauf beschränkt, Schamhaare als dürftigen Sichtschutz sprießen zu lassen? Professor Dr. Thomas Junker (Frankfurt/Main) reflektiert die Frage in seinem Beitrag zum Reader "Evolutionäre Ästhetik", Band V. der Reihe "Die Psychogenese der Menschheit".

Junker stellt fünf Hypothesen zur Diskussion:

  • Die ungünstige ästhetische Bewertung der Genitalien ist Folge einer kulturellen Ablehnung von Sexualität
  • Die Körperpartien sind meist bedeckt und unsichtbar, d.h. im Alltag irrelevant
  • Hässliche Genitalien sollen abschrecken
  • Das unattraktive Aussehen dient als Test auf die Ernsthaftigkeit bei der Partnerwahl
  • Es handelt sich um einen Kompromiss zwischen (in erster Linie) Funktionalität und (sekundär) Ästhetik.

Die Evolution zeigt deutliche Tendenzen zur fakultativen Weiterentwicklung der Ästhetik, ist jedoch zwangsläufig auf Funktionalität angewiesen und wird dieser im Zweifel den Vorzug geben. Letztlich entscheidet sich Thomas Junker für diese Erklärung.

Die Genitalien sind v.a. dafür optimiert, sich intensiv anzufühlen - als "Sinesorgane, mit denen man den Partner oder die Partnerin auf einzigartige Weise erfahren kann. Das aber erfordert Abstriche beim Aussehen ..." Sex und Eros haben also das Primat.

Der Band "Evolutionäre Ästhetik" zeichnet in 13 wissenschaftlich fundierten Beiträgen Entwicklungslinien der Ästhetik, die regelmäßig Impulse und Orientierungen aus der Erotik erhalten.

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