"Die Arroganz der Erwachsenenwelt besteht darin, sich dem Körperdiktat der Unterdrücker weder vom Bewusstsein her noch faktisch zu stellen bzw. diesem Phänomen Einhalt zu gebieten."
Heilemann fordert für betroffene Schulen:
- Schutz-Lehrer mit besonderer Ausbildung und Körpertraining
- Anti-Gewalt-Kräfte mit besonderer geistiger und körperlicher Ausstrahlung sowie besonderem moralischem Auftrag
- besonders ausgebildete Kontaktbereichsbeamte der Polizei für Schulen
- Ausbildung eines Jugend-Security-Dienstes, der den speziellen Anforderungen von Jugendgewalt mit Deeskalationstechniken entsprechen kann
"Der Lehrer als Opfer-Beschützer ist gleichzeitig auch ein Täter-Schützer: Jeder Täter, der vor der nächsten Gewalttat bewahrt wird, hat eine etwas bessere Chance, sein konstruktives Ich, sein Wachtums-Ich, aufzubauen. Jede weitere Tat ist andererseits ein 'Selbstzerstörungs-Sargnagel' für das Täter-Ich."
Wenn Erwachsene die Opfer nicht schützen, kommt es zunehmend zu einem "resignativen Rückzug mit virtueller Kompensation (second life in der Internet- und Spielewelt), so dass von den Normalos das reale Leben zunehmend verweigert wird. Der Rückzug durch Selbstisolation in ein Nebenleben ist die individuelle Antwort auf extreme Bedrohung, extreme Beschädigung - und auf extreme Enttäuschung hinsichtlich der erwachsenen 'Helfer-Garden'."
Heilemann sieht hinter dem Konflikt der Täter mit ihren Opfern eigentlich Konflikte, die Täter mit sich selbst haben. Hier setzt der Psychologe seine Lösungsstrategieen an. Sein Taschenbuch "Amokgefahr" analysiert die Problematik und bietet eine Fülle konkreter, fundierter Lösungsvorschläge.
Amokgefahr – Respekttraining als Retter in der Schularena?
Heilemann, M.