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Therapie eines komplex traumatisierten Kindes: von der Hölle zur Erde

Marco (10) spielt ernstlich das Monster und foltert anhaltend das imaginierte Baby mit Höllenqualen. Das Szenario ist für seine Psychotherapeutin kaum zu ertragen. Marco ignoriert sie und seine Umwelt. Er ist inkubiert in seine Höllenspiele. Er ist komplex traumatisiert. Seine Behandlung gilt als chancenlos - und führt dennoch nach Jahren zu einem guten Ausgang. Die Therapeutin, Andrea Gallasch Stebler, veröffentlicht jetzt ihren "Arbeitsbericht".

"Das Buch ist in einer lebensnahen, lebendigen Fachprosa gehalten. Wir kennen keinen Bericht vergleichbarer Ausführlichkeit über eine multimodale Psychotherapie von mehrjähriger Dauer mit einem schwer traumatisierten Kind. Der Bericht demonstriert überzeugend, wie ein multimodaler Therapieansatz (im Sinne eines ´gereiften und erfahrungsgesättigten Eklektizismus´) funktioniert und wie hierbei eine psychodynamische Grundhaltung praktiziert wird", urteilt Michael Naumann-Lenzen im Deutschen Ärzteblatt (PP10/2012).

Christine Glauser hat als Kollegin am Rand das Geschehen verfolgt - und jetzt das Buch fasziniert gelesen; sie notiert in ihrer Rezension: "Mehr und mehr können wir verfolgen, wie Ressourcen in Marcos Höllenwelt Einzug halten und wachsen. Nun kann die Therapeutin auch viel mehr von ihrem Instrumentarium einbringen, und Marco kann davon Gebrauch machen. Andrea Gallasch ist Hypnotherapeutin. Die Konzepte des Pacing und Leading, des Safe Place und Elemente der Ego State- Therapie spielen eine große Rolle, und die Autorin verweist immer wieder auf Susy Signers Konzepte der Angstbehandlung bei Kindern.

Im späteren Teil der Behandlung, als ein Fundament gelegt ist, kann die Psychologin Marco mit Ansätzen der Traumatherapie, insbesondere mit EMDR helfen. Nun bekommt auch die Squiggle-Technik ihren Platz, in welcher Therapeutin und Patient abwechselnd eine spontane Kritzelzeichnung des anderen komplettieren...

Schritt für Schritt gelingt es Marco, eine Beziehung zwischen dem, was er in der Therapie inszeniert, und seiner eigenen Geschichte herzustellen. Er landet auf dem Planeten Erde, entdeckt Gefühle, Selbstsorge, einen normalen Alltag,  nimmt Kontakt auf. Er kann eine Berufsausbildung machen, wenn auch wegen seiner verbleibenden Sprachbehinderung im geschützten Rahmen.

Das Buch ist so geschrieben, dass es sowohl von PsychotherapeutInnen als auch PädagogInnen und SozialarbeiterInnen mit Gewinn gelesen werden kann."

LeserInnen haben "nicht nur besser kennen gelernt, was in einer Kindertherapie geschieht. Man ist zwei Menschen begegnet, die in einer scheinbar verzweifelten Situation nicht aufgegeben haben. Es hat sich gelohnt."




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