NEWSBÜCHERJOURNALEONLINE-SHOP



 

Sie befinden sich hier: NEWS » Aktuelle News Psychologie » News lesen

« zurück

Suchthilfe für Migranten öffnen: Modellprogramm "transVer" veröffentlicht aktuelle Praxisbeispiele

Suchtkranke mit Migrationshintergrund finden häufig nicht den Weg in die zuständigen Hilfesysteme. Die Gründe liegen meist auf beiden Seiten. Das wissenschaftlich begleitete Modellprogramm "transVer" belegt anhand praktischer Erfahrungen, wie transkulturelle Suchthilfe zahlreiche Schwierigkeiten überwinden kann. Das aktuelle Handbuch bietet Analysen und konkrete Handlungsempfehlungen.

Auf Seiten der Hilfesysteme sehen die "transVer"-Autoren die Barrieren:

  • Sprachprobleme
  • Unkenntnis der Zuwanderergruppen und ihrer Bedarfe
  • Deutschland-spezifische Vorstellungen von Sucht, Krankheit, Beratung, Therapie
  • Widersprüche innerhalb des Hilfesystems
  • Abwehr von Arbeitsbelastung
  • Angst vor Kompetenzverlust
  • Überlegenheitsannahme
  • fehlendes Bewusstsein für Kulturbedingtheit eigenen Verhaltens und Erlebens
  • fehlendes Bewusstsein für Kulturbedingtheit fachlicher Überzeugungen
  • Übernahme gesellschaftlicher Stigmatisierung und Stereotypisierung
  • Abwehr von Kollektiven
  • Xenophobie

Auf Seiten potentieller Klienten sehen die AutorInnen analoge Probleme:

  • Sprachbarriere
  • Unkenntnis des Rechts- und Hilfesystems
  • Spezifische Vorstellungen von Sucht, Krankheit, Beratung und Therapie
  • Widersprüche innerhalb des Hilfesystems
  • Misstrauen und Angst vor juristischen Konsequenzen
  • fehlende rechtliche Voraussetzungen
  • erlebte Überheblichkeit
  •  fehlendes Bewusstsein für Kulturbedingtheit eigenen Verhaltens und Erlebens
  • Inkompetenzvermutung
  • Gegen-Stigmatisierung und Stereotypisierung
  • Bezug auf Kollektiv
  • Xenophobie

Grundsätzlich stellen die AutorInnen fest: "Überwindung von Zugangsbarrieren gelingt durch die Entwicklung transkultureller Kompetenz in einem umfassenden Öffnungsprozess. Derartige Entwicklungen sind nicht als Spezialisierung oder die Entwicklung von Zusatzqualifikationen misszuverstehen. Die Fähigkeit, von eigenen soziokulturellen Bedingtheiten zu abstrahieren, die Bereitschaft, in der Begegnung mit dem Fremden sich selbst zu erfahren, die Möglichkeit, die eigenen Konzepte, Vorstellungen, scheinbar klaren fachlichen Standpunkte usw. zu hinterfragen und zu überprüfen, sollte grundsätzlich zu den Kompetenzen der Fachkräfte und der Teams psychosozialer Einrichtungen gehören."
 
Anhand von 18 Praxisbeispielen beschreiben die AutorInnen konkrete Umsatzmöglichkeiten und fügen jeweils die Kontaktdaten der Fachleute an, die mit dem jeweiligen Projekt eigene Erfahrungen gesammelt haben. Checklisten, Arbeitsmaterialien und ein aktuelles Literaturverzeichnis schließen das Buch ab.
 

Zugänge finden, Türen öffnen: transkulturelle Suchthilfe
Praktische Erfahrungen aus dem Modellprogramm transVer
Schu, Martina; Martin, Miriam; Czycholl, Dietmar




alttext    

 

Aktuell

Socials

Fachzeitschriften