Essayistisch gewendet: "Mein Gehirn sieht, hört und weiß nichts, es kann nicht lesen, nicht schreiben, tanzen oder Klavier spielen. Eigentlich kann es überhaupt nur wenig - es moduliert komplexe physiologische Prozesse. Bei Licht besehen, bin ich doch ziemlich froh, nicht mein Gehirn zu sein, sondern es nur zu haben."
Für Thomas Fuchs ist "Bewusstsein keine Innenwelt, die sich mit Hirnzuständen identifizieren ließe. Es entsteht nur im dynamischen Zusammenspiel von Gehirn, Organismus und Umwelt und überschreitet fortwährend die Grenzen des Gehirns ebenso wie die des Körpers. Subjektivität ist das In-der-Welt-Sein eines verkörperten Wesens. Nur durch ständige Interaktion mit dem Körper und der Umwelt entstehen und stabilisieren sich die Ordnungsstrukturen des Bewusstseins ebenso wie die entsprechenden neuronalen Strukturen des Gehirns."
In einem psychiatrisch-philosophischen Aufsatzband skizzieren Thomas Fuchs und Kollegen unter verschiedensten Aspekten das Verhältnis zwischen Subjektivität und Gehirn.