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Sonderpädagogik: Integration geistig behinderter Kinder in Regelschulen kann gelingen

Kinder mit geistiger Behinderung besuchen in der Schweiz immer häufiger Regelschulen. "Die Lernfortschritte dieser integrierten Kinder in den Schulleistungen sind mindestens gleich groß wie jene vergleichbarer Kinder in Sonderschulen. Leichte Vorteile bestehen in der Sprache. In Bezug auf die Entwicklung adaptiver Fähigkeiten bestehen keine Unterschiede zwischen den Vergleichsgruppen. Die nichtbehinderten Mitschüler der Regelklassen werden durch die Integration nicht benachteiligt." Dies ergab eine Studie der Universität Freiburg/Schweiz, deren Befunde in der aktuellen Ausgabe von "Empirische Sonderpädagogik" erscheinen.

Nach Ansicht der Wissenschaftler kann das positive Ergebnis "durch die stimulierende Lernumgebung im Rahmen der Integration erklärt werden. Diese scheint die intensivere individuelle Förderung der Sonderschulen wettzumachen."

Die "Selbstfürsorge" der behinderten Kinder im häuslichen Kontext scheint allerdings von der Sonderschule besser gefördert zu werden. "Im Rahmen der Sonderbeschulung wird das Kind auch über die Mittagszeit von Lehrpersonen und Erziehern begleitet und somit vermutlich auch im Bereich der Selbstfürsorge gefördert. In der Konsequenz müssen die Eltern integriert beschulter Kinder vermehrt für die häusliche Förderung dieser Fähigkeiten sensibilisiert werden."

Die Studie betrachtete Kinder mit einem IQ zwischen 40 und 75 innerhalb der Unterstufe der Primarschule. Da die entwicklungsbedingte Differenz zu den Regelschülern mit zunehmendem Alter wächst, lassen sich die Befunde nicht mit Sicherheit auf größere Kinder übertragen.

Die Einstellungen der Lehrer zur Integration werden insbesondere vom Gefühl, für das Unterrichten kompetent zu sein, von Erfahrungen mit den speziellen Herausforderungen sowie von Erfahrungen mit Behinderten beeinflusst. "Überraschend ist, dass Lehrer mit mehr als 20 Jahren Unterrichtspraxis im Vergleich zur jüngeren Generation dem integrierten Unterricht skeptischer gegenüberstehen. Dies könnte vermutlich teilweise durch den größeren Enthusiasmus jüngerer Lehrer und/oder durch den Einfluss einer veränderten Lehrerbildung mit einer vermehrten Sensibilisierung für integrative Vorgehensweisen erklärt werden."

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