"Die Leistungsentwicklung der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf in integrativen Settings - auch im Vergleich zur Förderschule - erwies sich bisher als durchaus günstig. Studien zur sozialen Integration deuten dagegen vermehrt auf ein erhöhtes Ausgrenzungsrisiko" bei diesen Kindern hin, berichten Dr. Johanna Krull und Kollegen (Universität Köln); die Wissenschaftler belegen diesen Trend bereits für das erste Schuljahr. Dabei ist nicht geklärt, ob ein von der Lehrkraft angenommener Sonderförderbedarf "Einfluss auf soziale Ausgrenzungsprozesse ausübt oder ob er Folge sozialer Ausgrenzung ist."
Dr. Simone Gebhard und Kollegen (Universität Flensburg) finden in ihrer Umfrage vor allem bei FörderpädagogInnen eine deutliche Dysphorie. "Dieser Befund lässt sich erklären, wenn man davon ausgeht, das diese Lehrergruppe in vielen inklusiven Klassen möglicherweise als Gäste, im Extremfall vielleicht sogar als Eindringlinge, wahrgenommen werden dürften, auch wenn dieser Prozess vielleicht nur unterschwellig abläuft..." "Die Befunde legen nahe, dass noch nicht von Teampartnern auf Augenhöhe gesprochen werden kann, da es in der Regel die Gruppe der Sonderpädagogen ist, die Kompensationsleistungen erbringt ..."
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