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Schulpsychologie: Strafen lösen Reaktanz aus und können Störungen aufwerten

Lehrerinnen und Lehrer reagieren auf Unterrichtsstörungen meist mit Schimpfen oder Strafen. Dies führt tendenziell dazu, dass der Widerstand wächst. "Harte Strafmaßnahmen, die darauf abzielen, ein Exempel zu statuieren und die Lehrerautorität zu unterstreichen, können zum Gegenteil dessen führen, was beabsichtigt war. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden solche Maßnahmen bei Schülern sogar die Aufwertung des sanktionierten Verhaltens auslösen," warnt Profesorin Dr. Gisela Steins (Essen) in ihrem neuen Lehrbuch "Sozialpsychologie des Schulalltags".

"Kinder wünschen sich, dass über Störungen geredet wird. Positiv reagieren sie auf eingesetzten Humor. Mit Humor kann auf einen negativen Aspekt hingewiesen werden, ohne dass die betroffene Person dabei beschämt wird. Dies verbessert die Stimmung und trägt zu einer angenehmeren Arbeitsatmosphäre bei."
 
Häufig geschieht es, "dass Kinder sich die Freiheiten, die sie bei einer besonders strengen Lehrperson blockiert sehen, bei einer als schwächer wahrgenommenen Lehrperson zurückerobern. Die strengere Lehrperson erhält so die irrtümliche Rückmeldung, dass ihr strenges Durchgreifen erfolgreich war und Lehrpersonen, die sich nicht durchsetzen können, eben mit einer lauten Klasse leben müssen. Reaktanz kann durch die Variation der Bedingungen induziert werden und tritt im Alltag in vielen Kontexten auf. Reaktanz wird aber nicht immer offen gezeigt ..."

 

 

Sozialpsychologie des Schulalltags
Band I: Grundlagen und Anwendungen
Steins, Gisela




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