Alice Schwarzer würde der Schlag treffen, als Grammer zu den primären Kriterien der Partnerwahl in allen Kulturen erklärt: Der Mann orientiert sich an der Attraktivität der Frau, die Frau am Status des Mannes; Intelligenz und Charakter sind nur sekundär bedeutsam. Allerdings: Allzu unterschiedliche Charaktere können einander faszinieren und anziehen, bleiben jedoch selten dauerhaft zusammen.
Ist Untreue eine Spezialität des Mannes? Da kommen die Antworten aus der Runde mit Reinhold Beckmann spontan und einhellig: Nein, hier sind Frauen und Männer gleich ambitioniert. Allerdings fallen untreue Männer eher auf, weil Frauen aufmerksamer - um nicht zu sagen: neugieriger und misstrauischer - sind. Wieweit Monogamie als wertvolles Kulturgut mit der Natur kollidiert, lässt sich in diesem Kontext nicht klären. Doch schon in der Tierwelt sei Partnertreue gelegentlich Realität: bei Wühlmäusen z.B.. Heiterkeit, kein Widerspruch.
Einigkeit herrscht in dem Postulat: Akzeptiert die unübersichtliche Unterschiedlichkeit zwischen Mann und Frau.
Nachlesbar und gedanklich fortgeführt wird es bei Julia Vieregge: "Das Fremde, das Hintergründige, Bedrohliche des Partners - obwohl es mich erschreckt oder verärgert - ist oft genau das, was eine besondere Faszination ausübt. Das Fremde kann unheimlich sexy sein."
Literatur:
Die Perle in der Auster
Ein Plädoyer für mehr Leidenschaft
Vieregge, C. Juliane