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Opfer sexuellen Missbrauchs: viel Diskussion und wenig Hilfe

Über sexuelle Gewalt wird gegenwärtig viel diskutiert. Doch die konkrete Unterstützung der Opfer fällt bescheiden aus. "Aktuell verschlechtert sich die Situation von Frauen, die sexuelle Gewalt erfahren haben," kritisiert Dr. Ariane Brenssell im Interview mit Report Psychologie. "Der ökonomische Druck auf viele Opfer hat zugenommen."

Die Diplompsychologin arbeitet in der Beratung, Vernetzung und Projektentwicklung bei LARA, Verein gegen sexuelle Gewalt e.V. in Berlin. Die Erfahrungen wiederholen sich ständig:

"Egal, wo Betroffene hingehen - sei es zu den Krankenkassen, zu den Rentenkassen, den Jobcentern, den Arbeitsagenturen -, immer geht es zunächst um Kosteneinsparungen. Wer sich da trotzdem seine Ansprüche erkämpft, muss fit sein. Das ist eine Frau jedoch nicht nach Missbrauch und Vergewaltigung.

Schnelle Veränderungen, die für Stabilisierung notwendig sind, lassen sich so nur schwer durchsetzen. Zudem birgt der Alltag für die Betroffenen auch viele destabilisierende Erfahrungen. Vieles wird eingefordert, vieles muss an Callcentern vorbei erkämpft werden, vieles - wie Gutachten, Rechtfertigungen, Befragungen - ist angstbesetzt.

Da liegt es nahe, dass sich ein traumatischer Prozess eher fortsetzt als unterbrochen wird ..."

Neben dem Interview bietet Report Psychologie 9/2010 einen Übersichtsbeitrag von Heidrun Bründel zum Thema "Sexueller Missbrauch - Lehrer als Täter und Schüler als Opfer in weltlichen und kirchlichen Institutionen".




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