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Multikulturelle Schulklassen: günstig für Sozialkompetenz, Integration, Selbstbild, Selbstständigkeit, Flexibilität

Multikulturelle Schulklassen, von vielen Beteiligten gefürchtet, bieten neben Risiken auch große Chancen. "Schule in der heutigen Zeit ist komplex, spannend und herausfordernd. Die Schullandschaft kann einen wesentlichen Beitrag zur Integration leisten und den Reichtum einer multikulturellen Gesellschaft nutzen," postuliert Dr. Sylvia Schachner, Transaktionsanalytikerin in Wien. Ihre Analyse erschien im Reader zum 34. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Transaktionsanalyse, 2013.

Neben den Problemen und Risiken sieht die Bildungsexpertin v.a. acht Chancen:

  • "Vielfalt bietet einen Reichtum an Anregungen und Lernmöglichkeiten.
  • Kulturelle Vielfalt erweitert den Bezugsrahmen, hilft Vorurteile abzubauen, lehrt Toleranz im Umgang miteinander und ist ein wesentlicher Baustein gelungener Integration.
  • Unterschiedliche Leistungsanforderungen vermindern Leistungsdruck und Antreiberverhalten und helfen mit, ein positives Selbstbild und eine positive Einstellung zum Lernen zu erwerben.
  • Speziell auf die Möglichkeiten des Kindes abgestimmte Anforderungen geben stark wirkende Erlaubnisse zum Denken und autonomen Handeln.
  • Teamfähigkeit und Gruppenarbeit, von Beginn an gefördert und trainiert, sind wichtige Fähigkeiten in der heutigen Gesellschaft.
  • Das Auskommen mit unterschiedlichsten Persönlichkeiten - Schülern wie Lehrpersonen - fördert den Erwerb von Flexibilität und Kreativität.
  • Die Kinder erhalten vielfältige Modelle dafür, wie Beziehung gelebt werden kann.
  • Gemeinsame Regeln und Umgangsformen in der Klasse zu erarbeiten und einzuhalten - auch wenn sie sich u.U. stark vom zuhause Erlebten unterscheidet, führt zu erhöhter Sensibilität gegenüber Gruppenprozessen und erweitert die Sozialkompetenz."

Die Transaktionsanalytikerin lässt allerdings keinen Zweifel daran, dass die Chancen auch mit Problemen und Einschränkungen - teilweise teuer - erkauft werden, z.B.: "Die unterschiedlichen Bezugsrahmen, aus denen heraus die Kinder die Schulwelt sehen, und die oft sehr weit auseinanderklaffenden Strategien, mit denen sie in Beziehungen treten, sind gekoppelt mit sprachlichen Problemen; dabei entstehen Verhaltensweisen, in denen deutlich mehr über körperliches Agieren und vereinfachte Sprachstrukturen kommuniziert wird, als es dem tatsächlichen Lebensalter entsprechen würde."

Menschenbilder. Das Fremde und das Vertraute – Reader zum 34. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Transaktionsanalyse
Raeck, Hanne (Hrsg.)




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