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Kognitive Verhaltenstherapie: Traum und Alptraum als Ausgangspunkte für Veränderungen nutzen

Depressive und posttraumatisch belastete Patienten leiden häufig unter Alpträumen. Wieweit der Alptraum in diesen Zusammenhängen ein Symptom oder eine eigenständige Erkrankung ist, scheint bisher unklar. Deutlich ist jedoch: Eine spezifische Alptraum-Therapie kann sich auch auf die Depression und die posttraumatische Belastungsstörung günstig auswirken. Dr. Johanna Thünker und Prof. Dr. Reinhard Pietrowsky berichten Details in Verhaltenstherapie & Verhaltensmedizin 3/2012.

In einer Studie beobachteten die Klinischen Psychologen (Universität Düsseldorf), dass die spezifische Alptraum-Therapie bei depressiven und in geringerem Umfang bei PTBS-Patienten "eine hilfreiche Ergänzung sein kann. Dabei verbessern sich nicht nur alptraumspezifische Merkmale, wie die Häufigkeit von Alpträumen und die bei Alpträumen erlebte Angst, sondern generell auch die Depressivität.

Auch wenn die Effekte der standardisierten Alptraum-Therapie bei Patienten mit komorbiden Störungen insgesamt nicht so deutlich sind wie bei Patienten, die nur unter wiederkehrenden Alpträumen leiden, so führen sie doch zu einem Rückgang eines weiteren belastenden Symptoms und reduzieren damit den Stress." Dies wirkt sich unterstützend positiv auf die anderen Störungsbilder aus.

Thünker und Pietrowsky legen in ihrer Studie die Imagery-Rehearsal-Therapie zugrunde, bei der der Patient lernt, seine Alpträume durch Imaginationen zu verändern, umzudeuten und damit zu entschärfen. Verhaltenstherapie & Verhaltensmedizin stellt das Verfahren in der Themenausgabe "Traum" vor.

Gastherausgeber Prof. Dr. Michael Schredl (Universität Heidelberg), kritisiert in seinem einleitenden Übersichtsbeitrag: "Obwohl Träume eine wichtige Rolle im psychotherapeutischen Alltag spielen und von einem Großteil der Patienten zumindest gelegentlich eingebracht werden, sind explizite Ansätze zur Traumarbeit in der kognitiven Verhaltenstherapie selten." Schredl verdeutlicht, "dass Symboldeutungen oder tiefenpsychologische Trauminterpretationen nicht notwendig sind, um die Bedeutung des Traumes zu erschließen und den Traum als Ausgangspunkt für Veränderungen in der Gedankenwelt und im Verhalten des Patienten zu nutzen ..."

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