"In den letzten zehn Jahren wurden neurobiologische und psychodynamische Modelle aufgestellt, die viele Facetten der Delinquenzentwicklung in der Adoleszenz in einem neuen Licht erscheinen ließen," schreibt der Tagungsleiter Prof. Dr. Thomas Stompe in seiner Einladung. "Gewaltlegitimierende Männlichkeitsnormen in Jugendkulturen, Druck durch die Peergroup, schlechte familiäre Sozialisationsbedingungen, Suchtverhalten und die Vermittlung gewalttätiger Leitbilder durch exzessiven Mediengebrauch finden sich häufiger in der Vorgeschichte von delinquenten Jugendlichen. Daneben spielen allerdings auch psychische Erkrankungen und Persönlichkeits-Entwicklungsstörungen eine erhebliche Rolle.
Vorsichtig optimistisch stimmen neue, deliktorientierte Therapieformen, die als Reaktion auf den Anstieg der Kinder- und Jugendkriminalität entwickelt wurden."