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Fünf Prozent der Bevölkerung leidet unter Alpträumen: Kognitive Verhaltenstherapie wirksam

Fast fünf Prozent der Menschen leiden unter regelmäßig wiederkehrenden Alpträumen; der Nachtschlaf und der folgende Tag werden schwer gestört. Die meisten Betroffenen und viele Therapeuten wissen nicht, dass für Alpträumer inzwischen spezifische Behandlungsverfahren entwickelt wurden; die Erfolgschancen erreichen etwa etwa 75%. In der aktuellen Ausgabe von "Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin" berichten Spezialisten über Möglichkeiten und Ergebnisse.

Dr. Victor I. Spoormaker (Max Planck Institut München) und Dr. Jaap Lancee (Universität Utrecht) fassen zusammen:

  • "Im Rahmen der Expositionstherapie schreiben die Patienten ihre Alpträume tagsüber detailliert auf und denken während des Tages bewusst und kontrolliert an die Alptraumsituation, die ihnen Angst bereitet. Die bildhafte Vorstellung des Alptraums führt zu einem Abklingen der emotionalen Reaktion auf den Traum.
  • Das gleiche Prinzip liegt auch der kognitiven Umstrukturierungstechnik `Imagery Rehearsal Therapy´ (IRT) zugrunde. Auch hier erinnern sich die Patienten tagsüber bewusst und kontrolliert an den Alptraum. Im Unterschied zur reinen Exposition werden die Patienten bei der IRT jedoch vorher instruiert, ihren Alptraum zu verändern und sich tagsüber mehrmals den neuen Alptraum vor Augen zu führen.
  • Auch Luzides Träumen (LDT) hat eine Veränderung des Alptraums zum Ziel, allerdings wird diese Veränderung nicht tagsüber eingeübt, sondern nachts - und zwar indem die Person während der Alpträume luzide wird. Während eines luziden Traums ist man sich bewusst, dass man träumt; dadurch wird es möglich, den Alptraum direkt, während er abläuft, zu verändern. Um diese Technik zu erlernen, werden die Betroffenen instruiert, sich das nächste Mal, wenn sie sich wieder in der Alptraumsituation befinden, daran zu erinnern, dass die Situation nicht real, sondern ein Traum ist.
  • Neben diesen Techniken, die direkt auf den Inhalt der Alpträume abzielen, gibt es in der kognitiven Verhaltenstherapie auch einige indirekte Techniken, wie das Führen eines Alptraum-Tagebuchs oder die Konzentration auf Entspannungsübungen.
  • Da Alpträume auch durch inadäquate Schlafhygiene aufrecht erhalten werden, können auch verhaltenstherapeutische Interventionen, die sich direkt auf den Schlaf beziehen, sinnvoll sein ..."


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