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Alternativer Drogen- und Suchtbericht: "Drug-Checking" könnte tödliche Risiken reduzieren, wird jedoch amtlich verhindert

Drogen, meist illegal gehandelt, sind häufig "unsauber": Sie werden bereits beim Anbau toxisch belastet oder später "gestreckt" und auf verschiedenste Weise verändert. Die Toxizität ist für den Konsumenten kaum erkennbar und unter Umständen lebensbedrohlich. Gerrit Kamphausen fordert im "2. Alternativen Drogen- und Suchtbericht", ein "Drug-Checking" zu etablieren. Dies erhält dadurch eine besondere Aktualität, dass künftig Schmerzkranke unter bestimmten Voraussetzungen Cannabis als Medikament verwenden dürfen.

"In Deutschland warnt bisher die Polizei auf lokaler Ebene nach besonders gefährlichen Funden, z.B. wenn überdurchschnittlich starkes Heroin in Umlauf ist. Dazu muss es aber immer zuerst zu Funden und Beschlagnahmungen, vielleicht sogar zu Unglücksfällen kommen. Dass es auch anders geht, zeigt das Projekt ´legal-high-inhaltsstoffe.de´. Hier werden sogenannte ´Räuchermischungen´ und ´Badesalze´ auf ihre Inhaltsstoffe getestet, die Ergebnisse veröffentlicht und in Internet-Foren zur Diskussion gestellt. Damit soll der grundsätzlichen und gefährlichen Unkenntnis der Inhaltsstoffe solcher Produkte entgegengewirkt werden.
 
Dieselbe Logik der Prävention und Schadensminimierung gilt eigentlich auch für Pillen und Pulver, welche als traditionelle Drogen verkauft werden. Anstatt die Parallelen zu sehen, sperrt sich die Bundesregierung gegen die Einführung von ´Drug-Checking´. Damit entsteht eine nicht zu rechtfertigende Versorgungslücke ..." Gerrit Kamphausen berichtet in ihrem Beitrag über erfolgreiche Projekte zum "Drug-Checking" in den Niederlanden, in der Schweiz, in Österreich und den USA.
 
"Die fehlende Kenntnis des Reinheitsgehalts kann insbesondere bei Opiatkonsum zu Überdosierungen mit Todesfolge führen. Ebenfalls problematisch sind in diesem Zusammenhang Beimengungen anderer Opiate. Diese können bereits als Synthesenebenprodukte des Morphins und Heroins entstehen bzw. erhalten bleiben, werden aber auch nachträglich beigemengt. Gesondert zu nennen ist dabei Fentanyl, welches um ein Vielfaches stärker als Heroin ist, so dass sich mit kleinen Mengen Fentanyl große Mengen Heroin strecken oder ganz ersetzen lassen. Dies führt zu Überdosierungen und ggfs. zu Todesfällen, wenn die Vermischung bzw. Verdünnung unsachgemäß durchgeführt wurde ..."

2. Alternativer Drogen- und Suchtbericht 2015
akzept e.V.; Deutsche AIDS-Hilfe; JES e.V. (Hrsg.)




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