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Alkoholkranke nach der Entwöhnung: Arbeit ist die beste Therapie

Wenn Alkoholkranke nach der Entwöhnung wieder einer geregelten Arbeit nachgehen, haben sie größte Chancen, trocken zu bleiben. Eine Erwerbstätigkeit kann zwar ungewohnten Stress bedeuten, ist jedoch für trockene Alkoholiker das Therapeutikum erster Wahl, belegen Dr. Oliver Scheibenbogen und Kollegen (Wien) in einem Beitrag zur aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Rausch". Bleiben Suchtkranke nach der Entwöhnungsbehandlung arbeitslos, sind sie maximal rückfallgefährdet.

"Berufstätigkeit dient nicht nur der Einkommenssicherung, sie weist auch weitere wichtige Faktoren auf, wie etwa

  • sozialer Status
  • Identitätsstiftung
  • Strukturierung des Alltags
  • Förderung sozialer Interaktionen

Kaum ein anderes gesellschaftliches Angebot wie die Arbeit ist in der Lage, diese psychischen Funktionen gesammelt zu ersetzen."

Unter diesen Aspekten bieten Scheibenbogen und Kollegen im Anton Procksch Institut in Wien einen sechswöchigen Kurs zur beruflichen Integration für trockene Alkoholkranke an. Die Ziele sind im Detail:

  • Die Selbstwirksamkeitserwartung steigt
  • Die fatalistische Externalität sinkt
  • Glück, Unglück und Zufall spielen im Bewusstsein eine geringere Rolle
  • Überlegungen werden rationaler
  • Handlungsplanung wird realistischer
  • Das Selbstbewusstsein wird stabiler
  • In neuen oder mehrdeutigen Situationen entstehen neue Ideen
  • Handlungsorientierung, Flexibilität, Handlungsfähigkeit nehmen zu
  • Subjektive Abhängigkeit von mächtigen Anderen geht zurück

"Während der Kursmaßnahme kommt es zu wesentlich günstigeren Kontrollüberzeugungen und Kompetenzzuschreibungen, sodass in Zukunft mit einer besseren Handlungsfähigkeit und einem günstigeren Attributionsstil zu rechnen ist." Die Ergebnisse werten die Therapeuten überwiegend positiv, auch wenn ihnen Enttäuschungen nicht erspart bleiben.

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