Bei gelungener Bindung an die Eltern haben Grundschüler meist ein altersgemäßes Sozialverhalten, eine angemessene Affektregulation, ein angemessenes Impulssteuerungsverhalten und angemessene Konfliktregulierungsstrategien gelernt.
"Für Pflegekinder, die meist keine gelungene sichere Bindung entwickeln konnten, wenig Selbstwertgefühl mitbringen, ihre Impulse eher schwer steuern, sich nur kurze Zeit konzentrieren, und Konflikte eher nicht altersangemessen lösen können, stellt der Übertritt in die Schule eine sehr große Herausforderung, u.U. eine Überforderung dar.
Im Schultest kommt es daher oft vor, dass sie an Förderzentren verwiesen werden, obwohl sie durchaus bei guter pädagogischer Führung und Unterstützung die Regelschule und weiterführende Schulen besuchen könnten."
Die Sozialarbeiterin berichtet über einen typischen "Fall": "Kevin störte den Unterricht, lachte unmotiviert, schimpfte, schwätzte und beim Lehrstoff, der ihn interessierte, war er vorlaut, machte jedoch gut mit. Deutlich war, dass er eine Beziehung zu seinen Mitschülern wollte, aber zu schnell aggressiv reagierte." Die Lehrerin urteilte: "Kevin benötigt für die sozial angemessene Regulierung seiner Impulse pädagogische Hilfe von außen durch eine kompetente Schulbegleitung. Diese Hilfe sollten alle fremdplatzierten Kinder bekommen, die sie brauchen..."
Wie diese Hilfen möglich sind, berichten erfahrene Fachkräfte aus Pädagogik, Sozialarbeit und Psychotherapie in zehn Beiträgen.