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Psychologie & Gesellschaftskritik

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Multiloog: Psychiatrieerfahrene reflektieren ihre alltägliche Umwelt kritisch

Psychiatrieerfahrene - Patienten, Angehörige, Professionelle - verarbeiten eigene Erfahrungen häufig in gemeinsamen Gesprächsgruppen, sogenannten "Psychoseseminaren" oder "Trialog"-Kreisen. Niederländische Psychologen haben das Konzept, angeleitet von der "Kritischen Psychologie", zum "Multiloog" weiterentwickelt. In der aktuellen Ausgabe von "Psychologie und Gesellschaftskritik" stellen Heinz Mölders und Margitta Matthies das inzwischen erfolgreich etablierte Konzept vor.

Nach Ansicht der Autoren fehlt in den Deutschland-weit üblichen "Psychoseseminaren" "ein wichtiges Instrumentarium, um widersprüchliche Lebenserfahrungen bzw. eine Desorientierung im Alltagsleben eines Menschen weitgehend zu erforschen. Hinzu kommt als wesentlicher Aspekt in der Arbeitsweise der Psychoseseminare die fehlende Machtanalyse bzw die Analyse der ´Eingebundenheit der menschlichen Erfahrungen´ in herrschende Machtverhältnisse. Wie schieben wir zugunsten des Erhalts der Machtverhältnisse einander immer wieder den schwarzen Peter zu? Wo und wie lässt sich Gegenwehr, Solidarität, Hilfe und Unterstützung entwickeln?"
 
Diese Fragestellungen fokussieren die "Multiloog"-Gruppen kontinuierlich.
 
"In unserer Arbeit ist es sehr gebräuchlich, über sich und die eigenen Erfahrungen in Krankheitsbegriffen zu reden. Das Denken bzw. ein Austausch in Ursache-Wirkungszusammenhängen wie etwa: ´Ich habe eine Depression, und der liegt eine Stoffwechselstörung zugrunde.´ Dieses Denken wird einem im psychiatrischen Alltag nahegelegt und zeigt sich auch immer wieder in unseren Treffen. Um diesem externen Wissen zugunsten eines eigenen, internen Wissens zu entkommen, steht bei uns die immerwährende Suche nach dem ´Grund´ voran. Wir würden fragen: Was hat dich dazu geführt, dass du depressiv geworden bist? Was waren deine Lebensbedingungen und wie hast du dich dazu verhalten?"
 
Die meisten "Multiloog"-Teilnehmer schätzen die Offenheit, den Perspektivwechsel, die Befreiung von Vorurteilen und "einen erweiterten Blick auf das, was uns im eigentlichen Leben wichtig erscheint, worauf wir uns konzentrieren wollen ..."
 
Alle Beiträge der aktuellen Ausgabe von "Psychologie & Gesellschaftskritik" verdeutlichen konkret, wie Kritische Psychologie zur Arbeit in psychosozialen Handlungsfeldern beitragen kann.

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