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Assessment Center: Ungenügend Orientierung am konkreten Bedarf und kaum Zeit für Kandidaten-Feedback

Die Dauer eines Assessment Center Verfahrens hat per se keinen Effekt auf die Vorhersagekraft. "Es ist zu erwarten, dass die Teilnehmer am vierten, fünften oder gar neunten Tag eines Assessment Centers keinen neuen Verhaltensausschnitt mehr zeigen," stellen die Professoren Diana Krause und Diether Gebert in ihrem Beitrag zum Handbuch "Assessment Center" fest. Sie empfehlen allerdings, in das anschließende Feedback gegenüber den Kandidaten mehr Zeit als üblich zu investieren.

"Die Ermittlung des Trainingsbedarfs bzw. die Personalplanung ist eine Zielsetzung des Assessment Centers, die um U.S.-amerikanischen Raum signifikant häufiger verfolgt wird als im deutschsprachigen Raum. Auch dieser Unterschied spiegelt den geringeren Professionalisierungsgrad auf der Handlungsebene in deutschsprachigen Regionen wider; denn generell gilt, dass die Personalentwicklung in deutschsprachigen Organisationen selten am konkreten Bedarf orientiert ist."
 
Nach Einschätzung der Wirtschaftspsychologen "sollten die Entscheidungsbevollmächtigten stärker als bisher tätigkeitsrelevante Anforderungsdimensionen erfassen, die sich hinreichend unterscheiden und damit insbesondere auf das AC-Design verstärkte Aufmerksamkeit lenken. Darüber hinaus sollten Anwender und Konstrukteure des AC besser über den Aussagewert der Beurteilungsmaßstäbe - die Validitätsarten und die Reliabilität - informiert werden, damit die Wirksamkeitskontrolle des jeweils angewandten AC verbessert werden kann."
 
Krause und Gebert empfehlen darüber hinaus, "die AC-Praxis dahingehend zu verbessern, als zur Anforderungsanalyse die Stelleninhaber selbst über ihre Tätigkeit mündlich und/oder schriftlich befragt werden sollten.
 
In Bezug auf den Einsatz psychometrisch fundierter Testverfahren sollten ideologische Vorbehalte überwunden werden, die aus der Anlage-Umwelt-Debatte oder der Literatur über die Unseriosität der Testpraxis im deutschsprachigen Raum resultieren. Ferner ist insbesondere die Art der Gütekriterienprüfung verbesserungsbedürftig, die vermehrt mit Hilfe statistischer Verfahren erfolgen sollte..."
 
Der Beitrag ist erschienen in:
Assessment Center – Von der Auftragsklärung bis zur Qualitätssicherung. Ein Handbuch von Praktikern für Praktiker
Sünderhauf, K.; Stumpf, S.; Höft, S. (Hrsg.)

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