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Sexueller Missbrauch von Mädchen: Warum Opfer immer wieder verletzt werden

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"Eine spezifische Reaktion auf sexuellen Missbrauch in Kindheit und Jugend ist die traumatische Sexualisierung," berichtet Professorin Dr. Barbara Kavemann (Berlin).

Betroffene erleben "einerseits Aversionen gegen Sexualität, Flashback bei sexuellen Berührungen, Schwierigkeiten Erregungen zuzulassen - und eine negative Einstellung zum eigenen Körper." Andere Opfer entwickeln "eine zwanghafte Beschäftigung mit Sexualität, einen raschen Wechsel der Sexualpartner, eigene sexuelle Aggressionen mit Grenzüberschreitungen" - insgesamt chaotische und destruktive "Vorstellungen von dem, was sexuelle Beziehungen ausmacht."
 
Kavemann hat in einer Studie Missbrauchsopfer interviewt: Wenn betroffene Mädchen offensives sexualisiertes Verhalten zeigen, liegt ihr Problem darin, dass sie mit ihrem Stigma nicht umgehen können. Sie reden ständig über Sexualität, verwenden eine sexualisierte Sprache und gehen beliebig wirkende sexuelle Beziehungen ein. "Dieses Verhalten verstärkt die meist bereits bestehende Stigmatisierung. Die Chancen in Schule und Ausbildung sinken, erhöhter Konsum von Alkohol oder Drogen kommt bei vielen dazu."
 
Die soziale Abwertung derartiger Mädchen - als sogenannte "Schlampen" - liegt darin, dass sie als willfähriger, leicht "verfügbarer Stoff für die sexuellen Erfahrungen von Jungen gelten." Damit steigen die Risiken für erneuten Missbrauch und erneute folgenschwere Verletzungen extrem.




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