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Thilo Sarrazin irrt: Etwa die Hälfte der Deutsch-Türken ist leistungsorientiert und integriert

Die Medien und ihr Publikum könnten auf das Sommertheater um Thilo Sarrazin gut verzichten, wenn sie wissenschaftliche Studien zur Kenntnis nähmen - etwa die von Prof. Dr. Ekkehard F. Kleiter. Er analysierte die "Deutsch-Türken" in ihrer kritischen Lage zwischen einer tendenziell kollektivistischen und einer individualistischen Kultur.

Der Psychologe sah in diesem Dilemma drei Gruppen:

  • Etwa 40% sind "selbstwertgesenkte aggressive Misserfolgs-Egozentriker"
  • Etwa 40% versuchen, ihre Lage durch überdurchschnittliche Leistungen zu kompensieren
  • Etwa 20% sind friedliche Allozentriker, bleiben in ihrer Herkunftskultur und ignorieren die deutsche Umwelt

Risiken sah Kleiter v.a. in Typ 1: "Der Misserfolgs-Egozentrismus führt dazu, dass die betreffenden Deutsch-Türken bei Misserfolg (Arbeitslosigkeit, Erlebnis der Exklusion) entweder in Resignation verfallen, sich nicht durch Steigerung der Bemühungen zu befreien suchen oder mit Aggression eine Veränderung ihrer Lage erzwingen wollen. Der Islam fördert diese beiden Reaktionen im Extremfall oder legt sie zumindest in abgeschwächter Weise nahe: einerseits im Kismetdenken ein Hinnehmen der Lage (Allah lenkt alle Geschicke) und andererseits durch den Auftrag der Scharia ein aggressives Verhalten (kämpferische Bekehrung aller Ungläubigen)."

Auf Erfolglosigkeit reagieren Deutsche häufig "mit einem hedonistischen Ersatzsurrogat aus Freizeit, Partnerschaft und vielleicht etwas Beruf", Deutsch-Türken tendieren in dieser Situation jedoch "zu einem Verharren im ungelösten Problem" und Konfliktpotential.

Weniger auffällig ist Typ 3. - eine Art friedliche Parallelkultur. "Durch das Nichterlernen der deutschen Sprache, durch den Konsum von türkischem Fernsehen, durch Besuch von Koranschulen, durch Verheiratung" innerhalb der Gruppe nach ihren frauendiskriminierenden Regeln nimmt die Abschottung eher zu als ab.

Die leistungsorientierten Angehörigen von Typ 2 "zeigen, wie ein friedliches und konstruktives Zusammenleben zwischen Deutschen und Türken funktionieren kann. Diese Gruppe zeichnet sich durch eine hohe Leistungsmotivation und Anstrengungsbereitschaft aus. Der erfreulich hohe Prozentsatz dieser Gruppe widerlegt die vielen Vorurteile gegen Türken als Ganzheit. Hier liegt die Hoffnung auf einen Ansteckungseffekt ..."




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