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Somatoforme Störungen: Patienten irren oft durch ein Labyrinth nutzloser Diagnostik und Behandlung

Somatoforme Störungen: Patienten berichten ihrem Hausarzt oft Beschwerden und Symptome, für die sich trotz sorgfältiger Untersuchung keine somatische Ursache erkennen lässt. Annähernd drei Viertel der teils harmlosen, teils schwerwiegenden Beschwerden gehören in diese Kategorie der somatoformen Störungen. Die Psychotherapie hat dazu nützliche Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten entwickelt. Die Fachzeitschrift "Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin" berichtet in der aktuellen Ausgabe konkret über neue Ansätze.

Die bekanntesten Kategorien schwerwiegender somatoformer Störungen sind Chronisches Erschöpfungssyndrom, chronischer Rückenschmerz, chronische Unterbauchbeschwerden, Fibromyalgie, funktionelle Dyspepsie, Hyperventilationssyndrom, idiopathischer Gesichtsschmerz, Reizdarmsyndrom, Spannungskopfschmerz u.a.

Bleiben somatoforme Störungen unbehandelt, können sie sich verfestigen und das alltägliche Funktionsniveau wesentlich beeinträchtigen. "Es erscheint nicht verwunderlich, dass die überhäufige Inanspruchnahme medizinischer Dienstleistungen der Betroffenen mit enorm erhöhten Kosten im Gesundheitssystem einhergeht. Die gesundheitsökonomischen Befunde verdeutlichen, wie wichtig es ist, fundierte und effektive Behandlungsansätze für Patienten mit somatoformen Störungen zu entwickeln.

Leider sieht die Behandlungsrealität jedoch häufig anders aus. Patienten durchlaufen in der Regel eine zu lange Schleife zahlreicher, zum Teil unnötiger medizinischer Untersuchungen und Heilungsversuche, bis sie erstmalig in Kontakt mit einem Psychotherapeuten kommen. Haben die Betroffenen dann meist erst nach mehreren Jahren endlich einen Weg in die Psychotherapie gefunden, liegt nach dem aktuellen wissenschaftlichen Stand deren Wirksamkeit nur noch im moderaten Bereich," berichten Dr. Maria Kleinstäuber und Dr. Michael Witthöft in "Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin".

Die Autoren gehen konsequent von biopsychosozialen Ansätzen aus. Die psychosoziale Komponente bezieht sicht auf Stress und Lernerfahrungen. Die biologische Perspektive berücksichtigt vor allem genetische Faktoren, hirnanatomische und -funktionelle, neuroendokrine, autonome und immunologische Faktoren. In der psychologischen Fragestellung stehen v.a. Persönlichkeitsfaktoren im Vordergrund.

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