"Es ist Ihre Verantwortung,
- wenn Sie Mails aus Ihren privaten Social-Media-Kontakten in Ihrer Arbeitszeit anschauen
- wenn Sie jede an Sie gerichtete Mail als Beweis Ihrer Wichtigkeit nehmen und daher nie jemandem sagen, er soll Sie mit dem oder jenem verschonen
- wenn Sie froh sind, ständig von allen möglichen Absendern in die cc-Liste aufgenommen zu werden,
- wenn Sie ständig ihre Arbeit unterbrechen, um Mails zu checken und zu beantworten ... "
"Zeigen Sie mir Ihre Mailbox - und ich sage Ihnen, wie Sie sich und Ihre Rolle im Arbeitskontext verstehen ..."
Dr. Frei liefert auch - ironisierend - die vollständige Rezeptur für ineffektive Meetings, u.a.: "... nicht vorbereitet zu sein, sondern die Unterlagen sozusagen live daraufhin durchzublättern, wo Sie darin einen Punkt finden, der es Ihnen gestattet, sich als kritischer Kenner der Materie zu positionieren. Diskussionsbeiträge sollten möglichst viel Zeit darauf verwenden, den Stand der Dinge, die mangelnden Ressourcen usw. zu beklagen - inclusive Schuldzuweisungen möglichst an Abwesende.
Je negativer Sie sich äußern, desto schneller haben Sie die allgemeine Stimmung im Meeting auf Ihrer Seite. Psychologische Untersuchungen konnten zeigen, dass sich eine positive Atmosphäre viel zögerlicher ausbreitet als ein mieses Klima ... " Um ein Meeting ineffektiv zu machen, bedarf es einiger Kunstfertigkeit, die sich bei Dr. Frei nachlesen lässt. Um es auch ineffizient und langwierig werden zu lassen, genügt fachliche Beschränktheit; denn ein geringer Wissensstand verführt gern zu dezidierten, klaren Meinungen, die bei differenzierter Kenntnis unmöglich wären ...
Dr. Felix frei ist prominent geworden durch seine "Führungsbriefe" und anderen Ratgeber für Führungskräfte. Der neue Ratgeberband "Freibriefe" richtetet sich in 66 Texten an breite Belegschaften und fokussiert - zwar mit leichter Hand und oft ironisch, doch ernstlich - ihre hohe Eigenverantwortung.