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Subjektivität bildet den Erlebensaspekt des Gesamten Organismus

Die unmittelbare Identifikation von Subjekt und Gehirn ist ein Kurzschluss. Subjektivität "ist nicht allein im Gehirn zu lokalisieren, sondern bildet den Erlebensaspekt des gesamten Organismus in seinen Beziehungen zur natürlichen und sozialen Umwelt. Daher lässt sich das Gehirn auch nicht als Produzent des Geistes betrachten; es fungiert vielmehr als Vermittlungsorgan für die biologischen und sozialen Kreisprozesse, in denen der Mensch steht. Es ist weder der Geist, noch das Gehirn, sondern der ganze Mensch, der denkt, fühlt, handelt." Mit diesen Thesen grenzt sich der Psychiater und Philosoph Thomas Fuchs (Heidelberg) strikt von seinen Kollegen Spitzer, Roth u.a. ab.

Essayistisch gewendet: "Mein Gehirn sieht, hört und weiß nichts, es kann nicht lesen, nicht schreiben, tanzen oder Klavier spielen. Eigentlich kann es überhaupt nur wenig - es moduliert komplexe physiologische Prozesse. Bei Licht besehen, bin ich doch ziemlich froh, nicht mein Gehirn zu sein, sondern es nur zu haben."

Für Thomas Fuchs ist "Bewusstsein keine Innenwelt, die sich mit Hirnzuständen identifizieren ließe. Es entsteht nur im dynamischen Zusammenspiel von Gehirn, Organismus und Umwelt und überschreitet fortwährend die Grenzen des Gehirns ebenso wie die des Körpers. Subjektivität ist das In-der-Welt-Sein eines verkörperten Wesens. Nur durch ständige Interaktion mit dem Körper und der Umwelt entstehen und stabilisieren sich die Ordnungsstrukturen des Bewusstseins ebenso wie die entsprechenden neuronalen Strukturen des Gehirns."

In einem psychiatrisch-philosophischen Aufsatzband skizzieren Thomas Fuchs und Kollegen unter verschiedensten Aspekten das Verhältnis zwischen Subjektivität und Gehirn.




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