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Bertold Brecht täuschte seine Trunksucht vor

Die Literaturgeschichte ist voller Persönlichkeiten mit Alkoholmissbrauch; viele versuchten, ihre Laster zu verbrämen. Doch Bertold Brecht rührte fast keinen Tropfen Alkohol an, wünschte sich aber das Image des "versoffenen Genies", berichtet der Psychotherapeut PD Dr. Hugo von Keyserlingk in seiner Studie "Liebe, Leben, Alkohol - Suchtkrankheiten im Spiegel deutscher Literatur".

In seinem 1919 entstandenen Jugenddrama "Baal" schuf Brecht "sich" die passende Figur; Keyserlingk: "Baal ist ein dichtender Bürgerschreck, der sich in seinen alkoholischen und sexuellen Exzessen zu Tode richtet. Wüst und anarchisch geht es im Drama zu. Nur der Augenblick gilt, sinnlos mündet alles in Destruktion, Verachtung und Tod. Selbsttäuschung, Selbstironie, Banales und Poetisches verschränken und verschlingen sich.

Das Stück beginnt im Hause des Großkaufmanns Mech, der die dichterischen Begabungen Baals fördern will. Baal lehnt dies jedoch ab und wird hinausgeworfen. Später singt er mit seiner Geliebten, Frau Emilie Mech, in einer Branntweinschenke und macht sich, unter dem Applaus der Fuhrleute, über seine Freunde und deren Leben lustig."

Baal, trinkend, wörtlich: "Der Himmel scheint violett, besonders wenn man besoffen ist. Betten hingegen sind weiß. Vorher. Es ist Liebe da zwischen Himmel und Boden. Warum seid ihr so feig? Der Himmel ist doch offen, ihr kleinen Schatten. Voll von Leibern. Bleich vor Liebe ..."

Keyserlingk skizziert aus diagnostischen Perspektiven die rauschfreudigen Persönlichkeiten Christian Dietrich Grabbe, Fritz Reuter, Hans Fallada u.a.




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