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Schizophrenie: Stört ein hyperaktives Spiegelneuronensystem das Ich-Erleben?

"Einige Patienten mit Schizophrenie beschreiben das Erlebnis, dass ihre Bewegungen, Gefühle oder Gedanken nicht ihre eigenen sind, sondern von außen eingegeben oder gemacht werden. Obwohl diese klinisch so genannten Ich-Störungen einen hohen diagnostischen Wert im Sinne einer Spezifität für schizophrene Störungen besitzen, bleibt ihre Erörterung als Symptom der Erkrankung auf einer rein beschreibenden Ebene unbefriedigend", urteilen Dr. Dirk Leube und Prof. Dr. Tilo Kircher (Aachen). Daher reflektieren sie die Problematik unter der Themenstellung "Phänomenologie und Neurobiologie des gestörten Ich-Erlebens."

Die Psychiater stellen u.a. zur Diskussion: "Ein neuronaler Mechanismus, der die Grundlage imitativen Verhaltens darstellt, ist der der Spiegelneurone. Diese sind dann aktiv, wenn die Handlung eines anderen beobachtet, aber auch, wenn die Handlung selbst ausgeführt wird. Sie spielen eine wichtige Rolle in der sozialen Interaktion und beim Verständnis der Handlungen anderer. Ein Verständnis dieser fremden Handlungen wird sozusagen im Rahmen einer inneren Simulation als Eigenerfahrung ohne den Umweg über eine analysierende und interpretierende kognitive Verarbeitung ermöglicht.

Durch die gemeinsame Repräsentation eigener und fremder Handlungen auf der Ebene der Spiegelneurone können fremde Handlungen somit tatsächlich etwas vom Charakter eigener Handlungen erlangen.

Vorstellbar wäre, dass eine Hyperaktivierung des Spiegelneuronensystems für von außen kommende Reize über die Erregung eigener motorischer Areale zu dem Gefühl führen könnte, eigene Gedanken oder Handlungen würden von außen eingegeben."




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