Aßfalg nennt drei Sammlungs-Kategorien:
- Einverleibung von Nahrungsmitteln
- Anhäufung von Gegenständen
- Aneinanderreihung von Erlebnissen
Die letztgenannte Kollektion hat zum Ziel, "immer etwas zu machen, etwas zu erleben, seine Seelenmaschine in Gang zu halten, nicht zur Ruhe zu kommen, alles mitzubekommen, was sich um einen tut; und wenn sich nichts tut, zu schauen, dass sich sofort etwas tut ... Wie kommt es, dass dort, wo man ist, immer weniger los ist als dort, wo man gerade nicht ist? Der Spaß ist immer woanders. Also nichts wie hin. Wenn immer etwas los ist, hat die Decke keine Möglichkeit, auf den wichtigsten aller Köpfe zu fallen - auf meinen.
Mit einem dicht geknüpften Netz von Glück versprechenden Erlebnissen, eines an das andere reihend, lässt sich die Leere überdecken. Wenn man dann, vor lauter Aktivitäten, keine Zeit mehr hat, keine Luft mehr bekommt (oder kein Geld mehr besitzt), spürt man, dass man dem eigentlichen Ziel nahe ist: einem feinen Unglück, das sich zeigen lässt."
Reinhold Aßfalg verfügt dank 40 Jahren Therapie-Erfahrung über einschlägige Einblicke in widersprüchliche Mechanismen der Glücksverhinderung: Obsessiven Sammlern erscheint "Haben besser als Sein. Das Sein macht Angst: Es könnte leer sein, die Leere könnte so laut erlebt werden, dass man sie nicht aushält ... Das Haben beruhigt und ist ohne Überraschung: Man weiß, was man hat." Und verhindert sein Glück.