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Nicht die allgemeine, sondern die spezifische Intelligenz ist relevant

Die Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung gilt häufig als entscheidender Gradmesser für Intelligenz. Professor Dr. Hans-Martin Süß hält "diesen Ansatz für unzureichend, da damit nur wenig Varianz bei komplexen kognitiven Leistungen erklärt werden kann." In seinem Beitrag zum Reader "Perspektiven der Intelligenzforschung" plädiert er für eine Differenzierung verschiedener Subkonstrukte von Intelligenz.

"Nicht die allgemeine Intelligenz, sondern Subkonstrukte der Intelligenz und Kombinationen dieser Konstrukte liefern die besten Prognosen für interindividuelle Differenzen bei kognitiven Leistungen und Real-Life-Kriterien, wobei sich die operative Fähigkeit ´Verarbeitungskapazität´ (Reasoning) als derzeit bester Einzelprädiktor erwiesen hat. Viele Studien, mit denen die prädiktive Validität von Intelligenzmaßen erkundet wurde, kranken daran, dass auf differenzierte Messungen der Intelligenz verzichtet wurde und nur Ergebnisse für die allgemeine Intelligenz berichtet werden.
 
Studien haben deutlich gemacht, dass für die Prognose von Real-Life-Kriterien dem Wissen zwar eine herausragende Bedeutung zukommt, Wissen aber nicht zwangsläufig der Intelligenz als Prädiktor überlegen ist. Weder konnte Wissen durch Intelligenz, noch Intelligenz durch Wissen vollständig kompensiert werden, beide Prädiktorgruppen waren relevant.
 
Versuche, Arbeitsgedächtnisfunktionen und deren Kapazitätsgrenzen zur Erklärung heranzuziehen, haben sich als fruchtbar erwiesen. Die Arbeitsgedächtnisfunktionen ´Simultanes Speichern und Verarbeiten´, Koordinieren und teilweise auch die Supervisionsfunktion konnten als leistungsbegrenzende Faktoren bestimmt werden ..."

Perspektiven der Intelligenzforschung
Stern, Elsbeth; Guthke, Jürgen (Hrsg.)
2001, 272 Seiten




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