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Suizid in Haft: Moderne, humane Möglichkeiten der Prävention

In der Zelle von Thomas Middelhoff wurde während der ersten vier Wochen der Untersuchungshaft nachts etwa alle 15 Minuten das Licht kurzfristig eingeschaltet; gleichzeitig warf ein Wärter einen Blick in den Raum. Nach Angaben der Vollzugsbehörde in Essen diente die Maßnahme der Suizidprävention. Psychiater und Psychologen belegen schwere gesundheitliche Folgen einer derartigen Form des chronischen Schlafentzugs. In Unrechtsstaaten wird er systematisch eingesetzt, um Gefangene zu zermürben. Die Psychologen Dr. Katharina Bennefeld-Kersten, Dr. Maike Breuer, Prof. Dr. Johannes Lohner und Dr. Willi Pecher empfehlen demgegenüber ein verträgliches, konstruktives Vorgehen. Details beschreiben sie in ihrem neu vorgelegten Sachbuch "Frei Tod? Selbst Mord? Bilanz Suizid?"

Herz-Patienten im Krankenhaus: Jeder vierte hat Depressionen, zu wenige werden behandelt

Im Krankenhaus behandelte Patienten mit Herz-Kreislauf-Krankheiten haben wesentlich öfter depressive Störungen als die Allgemeinbevölkerung, außerdem sind bei ihnen behandlungsbedürftige depressive Störungen deutlich unterversorgt. Von den Studienteilnehmern mit aktueller mittelschwerer bis schwerer depressiver Episode waren aktuell nur 29 Prozent in Behandlung. Das berichtet PD Dr. Nina Rieckmann (Berlin School of Public Health, Charité) auf der 81. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, bei der vom 8. bis 11. April in Mannheim 8.500 aktive Teilnehmer aus 25 Ländern zusammentreffen.

Relativer sozialer Status beeinträchtigt Gesundheit und Lebenszufriedenheit

Menschen neigen dazu, sich mit ihrem sozialen Umfeld zu vergleichen. Gelingt es ihnen nicht, einen ähnlichen Lebensstandard wie ihre Nachbarn, Freunde oder Kollegen aufrecht zu erhalten, so führt dies zu deutlichen Einbußen im subjektiven Wohlbefinden. Den weltweiten Forschungsstand zu diesem Thema fasst der Yale-Professor Xi Chen in einem Beitrag für IZA World of Labor, eine Online-Plattform des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA), zusammen. Demnach ist der Vergleich mit dem sozialen Umfeld besonders ausgeprägt in Gesellschaften mit hoher sozialer und ökonomischer Ungleichheit und starren sozialen Hierarchen.

Studie der TU Darmstadt: Tunnelblick bei Entscheidern bringt Bauprojekte in Schieflage

Wissenschaftler der TU Darmstadt haben in einer Studie kognitive Verzerrungen bei Entscheidungen der Verantwortlichen als Ursache für Kosten- und Zeitplanüberschreitungen bei großen Immobilienprojekten ausgemacht. Besonders kritisch: Auch langjährige Erfahrung schützt nicht vor Selbstüberschätzung oder Überoptimismus - im Gegenteil.

Wenn das eigene Leben wie ein Film vorbeizieht: Das Depersonalisations-Derealisationssyndrom bleibt oft unerkannt

Christliche Kirchen verlieren Akzeptanz, asiatische Religionen und Esoterik nehmen zu

Von dem Depersonalisations-Derealisationssyndrom Betroffene befinden sich über Monate oder gar Jahre in einem veränderten Bewusstseinszustand, so als ob alles unwirklich und "wie in einem Film" sei. Von ihren eigenen Empfindungen und der Außenwelt fühlen sie sich wie abgetrennt. Obwohl das Syndrom seit Jahrzehnten als psychische Störung bekannt ist, wird die Diagnose nur extrem selten gestellt. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM) gemeinsam mit anderen Fachgesellschaften in einer gemeinsamen Leitlinie hin. Allgemeinmediziner, aber auch Fachärzte für psychische Erkrankungen, kennen das Syndrom häufig nicht. Patienten müssen mitunter Jahre ohne angemessene Behandlung auskommen, erklärt die Fachgesellschaft.

Schulpsychologie: Wie Gruppenunterricht erfolgreicher werden kann

Schulpsychologie: Gruppenunterricht kann äußerst wertvoll sein. Doch die Chancen werden häufig kaum genutzt. Dr. Ludwig Haag registrierte in einer Studie, wieviel LehrerInnen im Gruppenunterricht falsch machen können - mit unerfreulichen Folgen für alle Beteiligten. Und er beobachtete auch, dass wissenschaftliche Befunde oft nur spärlich im Schulunterricht umgesetzt werden.

Religiöse Entwicklung: Wie die Evolution den Gläubigen zum Untertan disponiert

Religiöse Entwicklung - des Einzelnen wie der großen Gemeinschaften - entsteht und verläuft unter verschiedensten Einflüssen. Als prägendes Element identifizierte der Psychologe Professor Dr. Franz Bruggle (Freiburg/Breisgau) die Evolution. Sie hat dem Menschen die Überlebens- und Entwicklungsmöglichkeiten nur unter den Bedingungen der Gruppen- und Hierarchiebildung belassen. Die Praxis der Hochreligionen ist konsequent danach ausgerichtet, in Sekten werden die Strukturen extrem radikalisiert.

Alkoholstudie liefert überraschende Ergebnisse

Die Sterblichkeit von Patienten mit Alkoholsucht in Allgemeinkrankenhäusern ist um ein Vielfaches höher als bei Behandelten ohne Alkoholabhängigkeit. Außerdem sterben sie im Schnitt rund 7,6 Jahre früher als Krankenhauspatienten ohne einen solchen Suchthintergrund. Das haben Wissenschaftler der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Bonn mit britischen Kollegen anhand von Patientendaten mehrerer Allgemeinkrankenhäuser in Manchester (England) herausgefunden. Die Forscher fordern eine frühere und intensivere psychotherapeutische Begleitung von Alkoholkranken. Die Studie ist nun im Journal "European Psychiatry” veröffentlicht.

Anleitung zur Textanalyse: Sprachreflexion stimuliert Lust zu Wissen

Sprache wird auch in Geisteswissenschaften mangelhaft verwendet. Hätte die Philosophie Sprachreflexion allenthalben betrieben, wären Denkprozesse häufig anders verlaufen, postuliert Professor Dr. Harald Schweizer (Tübingen). Als relevantes Beispiel unreflektierten Sprachgebrauchs nennt er "die Wertethik - etwa von Max Scheler und Nikolai Hartmann, die davon ausgeht, wir könnten mit Hilfe des Gefühls Kontakt zu ´an sich seienden Werten´ aufnehmen." Anhand der alttestamentlichen Geschichte der "Opferung Isaaks" verdeutlicht Schweizer in seiner Monografie, wie der Weg vom Gesagten (bzw. Geschriebenen) zum Gemeinten gelingen kann. Einerseits bietet Schweizer - von Haus aus Alttestamentler - eine praktische Textanalyse, anderseits formuliert und verdeutlicht er die wichtigsten Theorie-Weichenstellungen.

Verhandeln: Richtige Wortwahl erhöht die Erfolgsaussichten

Bei der nächsten Gehaltsverhandlung, beim Feilschen auf dem Flohmarkt oder dem Verkauf eines Gebrauchtwagens sollte man auf seine Wortwahl achten. Denn die richtige Formulierung kann bares Geld wert sein. Das zeigt eine aktuelle Studie der Leuphana Universität Lüneburg und der Universität des Saarlandes. Schon kleine sprachliche Änderungen können demnach das Verhandlungsergebnis maßgeblich beeinflussen - ein Effekt, den auch Verhandlungs-Laien für sich nutzen können. Die Arbeit erscheint in Kürze im Journal of Personality and Social Psychology (DOI: 10.1037/pspi0000009).




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