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Forensische Psychiatrie und Psychotherapie

Bisher erschienen

2018-1

Inhaltsverzeichnis

Klaus Hoffmann, Bernd Dimmek, Reinhard Eher, Markus G Feil, Michael Günter, Dirk Hesse, Lutz P Hiersemenzel, Tilman Kluttig, Uta Kröger, Jutta Muysers, Thomas Ross
Editorial

Ulrich Kobbé
Bridge over troubled waters. Praxisbeispiel forensischer Qualitätsentwicklung als work in progress – ein Werkstattbericht.

Bernd Dimmek
32. Expertengespräch „Psychiatrie und Recht“ am 3. und 4. September 2017 – Eine Veranstaltung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) - Ein Jahr novelliertes Unterbringungsrecht in der Praxis – Bewährt oder nicht bewährt? Tagungsbericht

Franziska Lamott
Im Schutz des Erzählens – Tat-Narrative und lebensgeschichtliche Entwürfe von Straftätern

Tilman Kluttig
Aus der klinischen Praxis: Täuschung und Enttäuschung – Reaktionen forensischer Teams auf Manipulationen und Betrugsversuche

Dörte Berthold & Christian Riedemann
„Behandeln wir eigentlich (noch) die Richtigen?“ Eine retrospektive Betrachtung der Unterbringung gemäß § 64 StGB

Jan Bulla, Klaus Hoffmann, Thomas Ross & Jan Querengässer
Änderungen der Migrationsstruktur und deren Zusammenhang zu Diagnosen und Delikten bei Patienten gemäß § 64 StGB

 



Bridge over troubled waters. Praxisbeispiel forensischer Qualitätsentwicklung als work in progress – ein Werkstattbericht
Ulrich Kobbé

Zusammenfassung
Der Beitrag reflektiert die mehrjährige klinische Qualitätsentwicklung einer Maßregelvollzugsstation mit Problemen wie Chancen therapeutischen Arbeitens mit komplextraumatisierten, borderlinegestörten MRV-Patientinnen in umkippenden Ich-Zuständen. Mit der Leitidee subjekt- und behandlungsorientierter Qualitätssicherung werden Etappen und Mehrdimensionalität einer Konzept- und Praxisentwicklung am konkreten Verlauf als Entwurf, Prozess und aktueller (Zwischen-) Stand nachgezeichnet, kommentiert und andiskutiert. Am Prozess einer Frauenstation im LWL-ZFP Lippstadt werden überdeterminierte Teamdynamiken der Angstabwehr, Krisenbewältigung, Suizidprävention, Sicherheitsideologie, Alternativlosigkeit, Reaktanz, Hoffnungslosigkeit, Trauerarbeit, Selbstsorge, Handlungs- und Behandlungsethik konkretisiert und reflektiert. Für das Vorhaben, angesichts genereller Krisendynamiken (wieder) diskursiv, psychotherapeutisch, teamdynamisch, institutionell denken und be-/handeln zu wollen, wurden mehrfach – quasi rhizomatisch – angelegte Entwicklungslinien erarbeitet, weiterverfolgt, abgearbeitet. Der Versuch des therapeutischen und systemischen Steuerns beim institutionellen Driften fordert ein Regulieren von Dynamiken mit Prinzipien von ‚Wärme, Rhythmus & Konstanz’, ein Insistieren auf Komplementarität und Interdisziplinarität, ein strategisches Beharren auf Standards beim Setzen von Impulsen, einen unbeirrt illusionslosen Pas-de-deux von banalem Alltag und konkreter Utopie.

Schlüsselwörter: forensische Psychiatrie, Frauenstation, institutionelle Psychotherapie, Krisen- und Präventionsmanagement, Qualitätsentwicklung


Bridge over troubled waters. Practical example of forensic quality development presented as work in progress

Abstract
The paper reflects upon several years of clinical quality development of an inpatient forensic unit, with its problems as well as with its chances of therapeutic work with complex-traumatized borderline personality disorder patients in critical ego states. With the guiding principle of subjectand treatment-oriented quality assessment and based of their specific course, the different stages and the multidimensionality of a concept design and practical development will be traced, annotated, and broached as an idea, as a process, and as a (preliminary) status. The process observed at a women’s ward at the forensic institution LWL-ZFP Lippstadt will be used to concretize and reflect upon over-determined team dynamics of fear defense, crisis management, suicide prevention, ideology of safety, lack of alternatives, reactance, hopelessness, bereavement, self-care, ethics of action, and of treatment. For this project, in an effort to (again) think, act, and provide treatment in a discursive, psychotherapeutic, team-dynamic and institutional way in the light of general crisis dynamics, repeatedly – quasi rhizomatically – designed development lines have been elaborated, followed-up and executed. The attempt to therapeutic and systemic guidance during institutional drifting requires fine-tuning of dynamics with principles of ‘warmth, rhythm, & consistency’, insistence on complementarity and interdisciplinarity, as well as a strategic insistence on standards in providing impulses, a pas-de-deux, unswervingly bare of illusions, of banal everyday life and specific utopia.

Keywords: forensic psychiatry, women’s ward, institutional psychotherapy, crisis and prevention management, quality development


Dr. Ulrich Kobbé
LWL-Zentrum für Forensische Psychiatrie Lippstadt
Eickelbornstr. 19
59556 Lippstadt
ulrich@kobbe.de


 



32. Expertengespräch „Psychiatrie und Recht“ am 3. und 4. September 2017 – Eine Veranstaltung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) - Ein Jahr novelliertes Unterbringungsrecht in der Praxis – Bewährt oder nicht bewährt?
Tagungsbericht von Bernd Dimmek

Zusammenfassung
Dieser Beitrag fasst die wesentlichen Inhalte und Diskussionsergebnisse des 32. Expertengespräches „Psychiatrie & Recht“ zusammen, das im September 2017 in Münster stattfand. Im Zentrum der Vorträge, Diskussionsrunden und Arbeitsgruppen stand die Frage, welche relevanten Veränderungen sich aus dem „Gesetz zur Novellierung des Rechts der Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus gemäß § 63 StGB des Strafgesetzbuches und zur Änderung anderer Vorschriften“ für die Praxis des Maßregelvollzuges ergeben haben bzw. noch werden. Diese Fragestellung wurde aus unterschiedlichen fachlichen Blickwinkeln behandelt. Trotz der anzunehmenden positiven Effekte der Gesetzesänderungen hinsichtlich der angestrebten Verkürzung der Unterbringungsdauern wurde insbesondere aus der Praxis des Maßregelvollzugs auf die Probleme hingewiesen, die sich aus den ungenügenden formalen Interventionsmöglichen der Nachsorge nach einer Erledigung aus Gründen der Verhältnismäßigkeit im Krisenfall ergeben können. Es bestand Konsens, dass es zukünftig in noch höherem Maße darauf ankommen wird, den Übergang aus der Unterbringung im Maßregelvollzug in ein Leben in Freiheit sorgfältig zu managen.

Schlüsselwörter: Novellierung Unterbringungsrecht, Erledigung aus Gründen der Verhältnismäßigkeit, Begutachtung, Erheblichkeit von Straftaten, Nachbetreuung


Abstract
This article summarizes the key issues and the main results of the discussions held during the 32nd Expert Talk “Psychiatry & Law” which took place in Münster (Germany) in September 2017. At the centre of the lectures, discussions, and working groups has been the question as to which relevant changes have resulted, or will result, from the amended law on inpatient treatment in forensic hospitals („Gesetz zur Novellierung des Rechts der Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus gemäß § 63 StGB des Strafgesetzbuches und zur Änderung anderer Vorschriften“) for hospital order treatment practice. This question has been discussed from different professional perspectives. In spite of the presumed positive effects of the legislative changes with regard to the intended reductions in length of stay, in particular practitioners of hospital order treatment have pointed to the problems which may arise from the inadequate formal possibilities of aftercare intervention during a potential crisis after discharge of a patient on grounds of proportionality. It was generally agreed that it will be even more important in the future to carefully prepare and manage the transition from forensic hospital stay towards life in freedom.

Keywords: amendment of the law on inpatient treatment in forensic hospitals, discharge on grounds of proportionality, assessment, relevance of criminal offenses, aftercare


Dr. Bernd Dimmek
LWL-Akademie für Forensische Psychiatrie
Fachbereich Qualitätsentwicklung
Piusallee 7
48147 Münster
B.Dimmek@lwl.org


 



Im Schutz des Erzählens – Tat-Narrative und lebensgeschichtliche Entwürfe von Straftätern
Franziska Lamott

Zusammenfassung
Erzählungen der Lebensgeschichte und des Tatgeschehens spielen im forensisch-therapeutischen Kontext eine wesentliche Rolle. Sie sind der Stoff, mit dem man sich im therapeutischen Mikrokosmos einer Strafanstalt darstellt, aus dem Beziehungen gewebt werden und hinter dem man sich verbergen kann. Im Austausch von Geschichten, im gegenseitigen Aufgreifen der Fäden werden Selbstdarstellungen, Bilder von sich und anderen erzeugt. Wie gelingt es nun dem Erzähler die Adressaten von der eigenen Geschichte zu überzeugen? Wie wird es möglich, sich zu zeigen und sich gleichzeitig durch die Art und Weise der dargebotenen Erzählung zu schützen? Was erfahren wir darüber hinaus über uns und unsere Kultur?

Schlüsselwörter: Biografische Erzählungen, Tatnarrative, Sprechhandlungen, Kommunikative Kompetenz, Authentizität


Protected by storytelling – Narratives of crimes and biographical schemes of criminal offenders –

Abstract
Narratives of one’s own biography as well as of the actual crime play an important role in the forensic-therapeutic context. These narratives lay the groundwork for presenting oneself in the therapeutic microcosm of a prison, for developing new relationships and also to protect oneself. Sharing stories creates self-representations, images of oneself and of others. How does the narrator manage to convince the addressees of his own story? How will it be possible to present oneself and, at the same time, to protect oneself through the way how the story is presented? And what do we learn about ourselves and about our culture?

Keywords: Biographic narratives, narratives of crimes, discourse acts, communicative competency, authenticity


Prof. Dr. Franziska Lamott
Gruppenlehranalytikerin
Supervisorin (D3G, DGSv)
info@franziska.lamott.de


 



Aus der klinischen Praxis: Täuschung und Enttäuschung – Reaktionen forensischer Teams auf Manipulationen und Betrugsversuche
Tilman Kluttig

Zusammenfassung
Der Beitrag beschäftigt sich mit der Problematik von Lügen und Täuschung in der klinischen Praxis des Maßregelvollzugs als gravierendes Behandlungsproblem und Angriff auf das therapeutische Milieu und die Integrität von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Anhand dreier Fallvignetten werden Behandlungskomplikationen und Gegenübertragungsreaktionen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern exemplarisch herausgearbeitet. Lügen und Täuschung müssenals Teil der Vollzugsrealität realistisch angenommen werden, wenn ein maßvoller und pragmatischer therapeutischer Zugang zu diesen Phänomenen gelingen soll.

Schlüsselwörter: Forensische Psychotherapie, Lüge, Täuschung, therapeutische Teams, Gegenübertragung


From clinical practice: Deception and disappointment – Reactions of forensic teams vis-à-vis manipulations and fraudulent acts

Abstract
This article explores the problem of lies and deception in clinical practice of hospital order treatment which is not only a major problem in treating forensic patients but also an attack on the therapeutic milieu and the integrity of staff. Based on three case vignettes, treatment complications as well as countertransference reactions of staff members are elaborated exemplarily. In order for a modest and pragmatic therapeutic approach to these phenomena to be successful, lies and deception realistically have to be accepted as part of reality in hospital order treatment.

Keywords: Forensic psychotherapy, lie, deception, therapeutic teams, countertransference


Tilman Kluttig
Zentrum für Psychiatrie Reichenau
Klinik für forensische
Psychiatrie und Psychotherapie
Feursteinstr. 55
78479 Reichenau
t.kluttig@zfp-reichenau.de


 



„Behandeln wir eigentlich (noch) die Richtigen?“ Eine retrospektive Betrachtung der Unterbringung gemäß § 64 StGB
Dörte Berthold & Christian Riedemann

Zusammenfassung
Der Maßregelvollzug unterliegt ständigen Veränderungen. In dieser Studie werden anhand einer retrospektiven Datenanalyse die zentralen Veränderungen in dem Zeitraum von 1995 bis 2016 dargestellt. Die vorliegenden Daten bilden lediglich einen Verlauf ab und lassen keine Rückschlüsse auf das Zustandekommen zu. Es wurden insgesamt N = 44.387 Datensätze in die statistische Auswertung einbezogen. Anhand der deskriptiven Datenanalyse konnte festgestellt werden, dass die nach § 64 StGB untergebrachten Patientinnen und Patienten heute im Schnitt zum Zeitpunkt ihrer Unterbringung über ein höheres Lebensalter, mehr Vorstrafen, eine längere Begleitstrafe und weniger Hafterfahrung verfügen als vor zwanzig Jahren. Ebenso bildet sich ein Wandel in dem Verhältnis der Anlassstraftaten sowie in dem Konsummuster der Patienten ab. Des Weiteren wird ein Rückgang der diagnostizierten Persönlichkeitsstörungen verzeichnet. Im Verlauf der letzten Jahre stellte das Gericht bei immer weniger Patienten eine verminderte Schuldfähigkeit oder Schuldunfähigkeit zum Tatzeitpunkt fest. Neben den Veränderungen innerhalb der Patientenpopulation konnten auch Veränderungen in den Settingvariablen festgestellt werden. So zeigte sich, dass die durchschnittliche Dauer der Behandlung in den letzten Jahren stetig angestiegen ist. Im Gegensatz dazu unterliegen der relative Anteil an Patienten mit Lockerungen und der Anteil an Patienten mit mindestens einem Suchtmittelrückfall immer wieder Schwankungen. Als stetig rückläufig erweist sich hingegen die Zahl an Patienten mit mindestens einer Entweichung. Dieser liegt in den letzten 10 Jahren dauerhaft unter 5% der Gesamtstichprobe. Alle diese Veränderungen führen dazu, dass sich auch die Behandlerteams immer wieder neuen Anforderungen stellen müssen. Ziel der zukünftigen Stichtagserhebung soll es sein, anhandneuer Methoden auch epidemiologische Daten ermitteln zu können. Hiermit sollen weitere wissenschaftliche Grundlagen zur Erreichung des Behandlungszieles untersucht werden.

Schlüsselwörter: Stichtagserhebung, Maßregelvollzug, § 64 StGB, Schuldfähigkeit, Behandlungsdauer, Abhängigkeitserkrankungen, forensische Psychiatrie


“Are we actually (still) treating the right ones?” A retrospective perspective of treatments according § 64 German Penal LawStGB

Abstract
Forensic psychiatry is subject to constant changes. In this paperstudy, the central changes in the period from 1995 to 2016 are presented on the basis of a retrospective data analysis. A total of N = 44.387 data records were included in the statistical evaluation. In the descriptive data analysis, it was found that today´s patients treated according § 64 StGB have on average a higher age, more registrations in their criminal record, a longer concomitant sentence and less detention experience at the time of their placement than 20 years ago. Likewise, there is a change in the offenses as well as in the consumption patterns. There is also a decline in the diagnosed personality disorders. Over the last years, the court has found fewer patients to have diminished responsibility (§ 21 StGB) or to be free of guilt (§ 20 StGB) at the time of their offense. In addition to the changes within the patient population, changes in the setting variables could be found. Thus, it has been shown that the average length of treatment has risen steadily in recent years. In contrast, the relative proportion of patients with liberalizsations and the proportion of patients with at least one addiction relapse are subject to frequent fluctuations. On the other hand, the number of patients with at least one escape has been steadily declining.
 In the last 10 years, this is permanently below 5% of the total sample. All of these changes mean that the treatment teams have to face new challenges again and again.

Keywords: Survey of Treatments according to § 64 German Penal Law


Dörte Berthold
Dr. med. Riedemann
MRVZN Bad Rehburg
Friedrich-Stolberg-Allee 5
31547 Rehburg-Loccum
christian.riedemann@mrvzn-badrehburg.niedersachsen.de
doerte.berthold@mrvzn-badrehburg.niedersachsen.de


 



Änderungen der Migrationsstruktur undderen Zusammenhang zu Diagnosen und Delikten bei gemäß § 64 StGB untergebrachten Patienten
Jan Bulla, Klaus Hoffmann, Thomas Ross & Jan Querengässer

Zusammenfassung:
Trotz zunehmenden Interesses an Migranten im Maßregelvollzug existieren bisher keine Untersuchungen zu unterschiedlichen Migrantengruppen in der Entziehungsanstalt gem. § 64 StGB. Ziel der vorliegenden Studie ist daher die Darstellung der Migrationsstruktur im Zeitverlauf sowie des Zusammenhangs zwischen kulturellem Hintergrund und Diagnose bzw. Delikt. Dazu wurden Daten zum Migrationsstatus, der Diagnose und dem Delikt aller Patienten Baden-Württembergs, die gem. § 64 StGB zwischen 2009 und 2015 behandelt wurden, deskriptiv ausgewertet (N =1792). Die Anteile verschiedener Migrantengruppen veränderten sich: Spätaussiedler nahmen ab, Ausländer mit Aufenthaltserlaubnis zu. Der Anteil von Patienten aus der Türkei, dem Nahen Osten und Nordafrika sowie Subsahara Afrika stieg an, der Anteil von Migranten aus der ehem. GuS sank leicht. Das Diagnosespektrum unterschied sich deutlich. Hinsichtlich der Delikte zeigte sich eine Überrepräsentation von Tötungsdelikten bei Patienten aus den Ländern der ehemaligen Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GuS). Änderungen der Migrationsstruktur in der Allgemeinbevölkerung spiegeln sich in den Entziehungsanstalten verstärkt wider. Durch Kultur und Migration geprägte Konsummuster und Problemlagen bedürfen auch bei Behandlungen in der Entziehungsanstalt besonderer Aufmerksamkeit.

Schlüsselwörter: Migranten, Entziehungsanstalt, Abhängigkeitserkrankungen, Forensische Psychiatrie, Transkulturelle Psychiatrie


Changing structures of migration and their relationship with diagnoses and criminal offences in patients under custodial addiction treatment order

Abstracts
Despite the increasing interest in forensic patients with migration background little is known about migrants under custodial addiction treatment order according to sec. 64 of the German penal code. The aim of this study is to describe the change in their composition regarding region of origin, residence status, primary addiction diagnosis and index offense. Data was drawn from a complete survey of forensic inpatients in the Federal State of Baden-Württemberg. Between 2009 and 2017, N = 1792 patients were put into detention according to sec. 64. The share of late repatriates, i.e. migrants from Eastern Europe and states of the former Commonwealth of Independent States (CIS) with German ancestry, declined, the share of foreigners with permission to take residence in Germany increased. This is true for migrants with Turkish, Middle-East, Northern African and Sub-Saharan African background. Individuals from the former CIS had committed a disproportionally high number of homicides. Changing structures of migration in the general population are increasingly reflected by the structure of patients with custodial addiction treatment order. Specific attention should be paid to problems associated with cultural background and migration history, for example different patterns of drug-use.

Keywords: Migrants, custodial addiction treatment order, addiction disorders, forensic psychiatry, transcultural psychiatry


Dr. med. Jan Bulla
Zentrum für Psychiatrie Reichenau
Klinik für Forensische
Psychiatrie und Psychotherapie
Feursteinstr. 55
78479 Reichenau
j.bulla@zfp-reichenau.de


 



Forensische Psychiatrie und Psychotherapie
25. Jahrgang ∙ 2018 ∙ Heft 1

Pabst, 2018
ISSN 0945-2540
Preis: 15,- €




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