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Forensische Psychiatrie und Psychotherapie

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Bei Alkohol während der Schwangerschaft gilt die Null-Toleranz-Grenze

80% der Schwangeren in Deutschland trinken Alkohol. Die Folge: Jährlich werden etwa 2600 Kinder mit dem Vollbild und ebensoviele Kinder mit dem Teilbild des FAS geboren. Das Fetale Alkoholsyndrom (FAS) umfasst unheilbare körperliche Fehlbildungen, Wachstumsstörungen und Schädigungen des Zentralen Nervensystems – und hat eine einzige konkrete Ursache: den Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft. Dr. Jan-Peter Siedentopf und Manuela Nagel berichten über die Problematik in „Rausch – Wiener Zeitschrift für Suchttherapie“ (1-2018).

„Alkohol durchdringt die Plazenta und schädigt schon in geringer Menge das Ungeborene nachhaltig. Im Fetus wird der Alkohol langsamer als im mütterlichen Organismus abgebaut, weil seine Abbausysteme noch nicht entwickelt sind und der Fetus zudem immer wieder erneut Alkohol aus dem Fruchtwasser aufnimmt. Je nach Entwicklungsphase schädigt der Alkohol unterschiedliche Organsysteme. Raucht die Mutter außerdem, addieren sich die Schadwirkungen von Alkohol und Nikotin auf,“ dokumentiert der „Alkoholatlas Deutschland 2017“.

Es sind keineswegs nur süchtige oder sozial schwächer gestellten Frauen, die dies betrifft. Im Gegenteil: Insbesondere ältere und gebildete Frauen, die nicht auf ihren „hedonistischen Konsum“ verzichten möchten, gehören zur größten Risikogruppe – inclusive junger Ärztinnen, die die Risiken genau verstehen müssten. Verbreitete Ansichten wie „Schwangerschaft ist doch keine Krankheit“ oder „Es gibt Studien, die geringen Alkoholkonsum in der Schwangerschaft als unbedenklich ansehen“ (die gibt es tatsächlich, sind aber mangelhaft kontrolliert) bringen werdende Mütter dazu, auch mal „ein Auge zuzudrücken“. Auch ein einziges Glas ist jedoch eines zu viel, wie Jan-Peter Siedentopf und Manuela Nagel (Charité Berlin) klarmachen: Jeglicher Alkoholkonsum in der Schwangerschaft ist mit einem Erkrankungsrisiko des ungeborenen Kindes verbunden.

Siedentopf und Nagel sehen die Beraterinnen und Berater von Schwangeren „auch gegenüber dem Fetus in einer therapeutischen Verantwortung.“

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