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Politische Psychologie

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2006-3

Inhaltsverzeichnis


Erfahrungsseelenkunde


Editorial

Uwe Koch & Franz Petermann
Verhaltensmedizin in der Rehabilitation - Einführung
Zusammenfassung | Abstract


Review

Franz Petermann & Ulrike de Vries
Verhaltenstherapeutisch fundierte Asthmaschulung im Rahmen der medizinischen Rehabilitation
Zusammenfassung | Abstract


Originalia

Jürgen Barth
Ziele und Behandlungserwartungen von psychisch belasteten und depressiven Patienten in der kardiologischen Rehabilitation
Zusammenfassung | Abstract

Peter Herschbach, Gabriele Duran, Ursula Engst-Hastreiter, Sabine Waadt & Petra Berg
Gruppentherapeutische Behandlung von Progredienzangst bei Krebspatienten
Zusammenfassung | Abstract

Martin Poppelreuter, Joachim Weis & Hans Helge Bartsch
Behandlung therapiebedingter kognitiver Folgestörungen bei Tumorpatienten
Zusammenfassung | Abstract

Matthias Morfeld, Kerstin Hofreuter, Jens Uwe Möller, Mario Fox, Jürgen Höder, Ralf Hintze, Andreas Christof Arlt, Thomas Wessinghage & Uwe Koch
Kognitiv-verhaltenstherapeutische Intervention bei Patienten nach erster Bandscheiben Operation und die Rückkehr zur Arbeit
Zusammenfassung | Abstract

Barbara Timmer & Winfried Rief
Die verhaltenstherapeutische Behandlung von Patienten mit somatoformen Störungen im Rahmen der stationären Rehabilitation
Zusammenfassung | Abstract


Highlights der Psychotherapieforschung

Die Unterdrückung von Tics

Psychologische Angstbehandlung und komorbide Depression

Ein quantitativer Test psychoanalytischer Narzissmus-Theorien

 


Erfahrungsseelenkunde

Montag früh komme ich auf meine Station - die offene Psychiatrie - und finde eine hausinterne Verlegung aus der Psychotherapie vor. Vom Diensthabenden, wegen Suizidalität.
Eine narzisstisch schwer gestörte junge Frau, schon lange suizidal. Die Mutter hatte ihr auch schon ‘mal angeboten, man möge sich gemeinsam aufhängen, und besorgte einen passenden Strick - ernsthaft gemeint, nicht als paradoxe Intention.
Nun gut, in der Visite nur ein paar begrüßende Worte, nach unserem Frühstück setzten wir uns in mein Zimmer. Da der Sportraum auf meiner Station lag, kannten wir die Psychotherapiepatienten vom Sehen; und sie kannten uns.
- Nun, warum wurden Sie zu uns verlegt?
- Ich wollte mich mal wieder umbringen ...
- ?
- Ich wollte mich von der S-Bahn überfahren lassen ...
- Und? Nicht geklappt?
- Hm, habe ’ne dreiviertel Stunde auf den Gleisen gesessen und nichts ist passiert! Da bin ich aufgestanden und wieder in die Klinik gegangen ... Ich war schon immer ein Riesenpechvogel ...
Die Patientin hatte in der Klinik nicht die Bahnhof-Aushänge gelesen, dass wegen Bauarbeiten am Wochenende Schienenersatzverkehr sein würde.
Vorm inneren Auge sah ich eine unendlich traurige Figur, die selbst auf der im 10-Minuten-Takt befahrenen S-Bahn-Strecke versagt hatte und mit hängendem Kopf von dannen trottete, sich in
ihr Psychiatrie-Schicksal fügend. Und mit ...
- Sie sind wirklich der größte Pechvogel der Weltgeschichte!!!
... fiel ich fast vor Lachen vom Stuhl.
Sie nahm es mir nicht übel. Ich war der Erste, der nicht mit den üblichen Vorhaltungen reagiert hatte ...

Anonymus 1


APROPOS

Können Sie lesen?

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Das ghet dseahlb, weil das mneschilche Geihrn nicht jdeen Bchustbaen liset sodnern das Wort als Gnaezs. Wzou aslo ncoh Rehctshcrieberfromen??

Anonymus 2

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Verhaltensmedizin in der Rehabilitation - Einführung
Uwe Koch & Franz Petermann

Zusammenfassung:
Die medizinische Rehabilitation stellt medizinische und psychologische Interventionen mit dem Ziel bereit, die Auswirkungen chronischer Erkrankungen und Behinderungen in den von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschriebenen Dimensionen Körperfunktionen und Struktur, Aktivität und Teilhabe zu reduzieren. Chronische Erkrankungen zum Beispiel des Herz-Kreislaufsystems können vermehrte psychische Belastungen (Ängste, Depressionen) und vielfältige Beeinträchtigungen sozialer Beziehungen in Familie und Beruf nach sich ziehen. Die Gestaltung von Rehabilitationsmaßnahmen basiert auf einem biopsychosozialen Krankheitsverständnis und stellt somit eine Querschnittsaufgabe für verschiedene medizinische und psychologische Disziplinen dar. Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin zielen durch interdisziplinär orientierte Interventionen, wie beispielsweise der Patientenschulung, auf die Förderung der Fähigkeiten zum Selbstmanagement der chronischen Erkrankungen durch die Patienten.

Schlüsselwörter: Medizinische Rehabilitation, Verhaltenstherapie, Verhaltensmedizin, Patientenschulung


Behavioral medicine in Rehabilitation

Abstract: Medical rehabilitation provides both medical and psychological interventions aiming at reducing adverse effects of chronic diseases and handicaps in terms of physical functioning, activity and participation (as defined by the WHO). Cardiovascular diseases, for instance, are known to entail psychological strain (anxiety, depression) as well as impairment of social relations (family or vocational settings). Conceptually, care delivery in rehabilitation is based on the so-called "bio-psycho-social framework” and thus calls for an interdisciplinary approach for designing interventions. Behavioral therapy and behavioral medicine aim at promoting and enhancing disease-related self-management and coping in patients, for instance by means of patient education programmes.

Key words: Medical rehabilitation, behavioral therapy, behavioral medicine, patient education


Prof. Dr. Dr. Uwe Koch
Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie
Zentrum für Psychosoziale Medizin
Universitätsklinikum
Hamburg-Eppendorf
Martinistraße 52, Haus S35
D-20246 Hamburg
E-mail:
koch@uke.uni-hamburg.de

Prof. Dr. Franz Petermann
Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
Grazer Str. 2 und 6
D-28359 Bremen
E-mail:
fpeterm@uni-bremen.de

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Verhaltenstherapeutisch fundierte Asthmaschulung im Rahmen der medizinischen Rehabilitation
Franz Petermann & Ulrike de Vries

Zusammenfassung:
In der Therapie des Asthma bronchiale hat die Etablierung von Selbstmanagementfähigkeiten des Patienten einen hohen Stellenwert. In diesem Zusammenhang kommt der Durchführung von Patientenschulungsmaßnahmen eine essentielle Bedeutung zur Optimierung der Therapie und Sicherstellung des Behandlungserfolges zu. Patientenschulungs- und Trainingsprogramme für erwachsene Asthmatiker stellen einen zentralen Bestandteil der stationären und ambulanten medizinischen Rehabilitation dar. Ihre Wirksamkeit in Bezug auf medizinische, psychosoziale und sozioökonomische Zielparameter ist vielfach belegt. Es existieren mittlerweile Empfehlungen und Leitlinien für die Durchführung von Asthmaschulungen, in denen die Qualitätsstandards sowohl was die inhaltliche Gestaltung der Programme, die Durchführungs- und Settingbedingungen und die Qualifikation der Schuler betrifft, formuliert sind. Dieser Beitrag stellt wichtige Hintergrundinformationen aus der Praxis der Asthmaschulung für Erwachsene, wie Settingbedingungen, Besonderheiten der Methodik und Didaktik, Inhalte und Ziele der Programme und Qualitätsstandards, zusammen. Es werden die derzeit angebotenen stationären und ambulanten Asthmaschulungsprogramme detailliert beschrieben und die entsprechenden Ergebnisse der Evaluation dargestellt.

Schlüsselwörter: Patientenschulung - Asthmaschulung - Asthma-Selbstmanagement - pneumologische Rehabilitation


Asthma education in medical rehabilitation

Abstract: Excess morbidity and mortality due to asthma, aggravated by poor self-management skills, suggest the need for structured patient education programs. Asthma education is considered to be a major feature of medical rehabilitation in chronic disorders. When integrating these results into previous research, taking both a national and international perspective, it can be concluded that patient education programs are effective regarding medical, psychosocial and socio-economic outcomes, although effects sizes may vary. There are many recommendations and guidelines with key information about how to design asthma education. This review is a systematic overview about asthma education in clinical practice. It includes methodological aspects, contents and aims of the programs and quality standards. In addition, national asthma education programs and their results are described.

Key words: patient education, asthma education, self-management of asthma, pulmonary rehabilitation


Prof. Dr. Franz Petermann
Dr. Ulrike de Vries
Zentrum für Klinische Psychologie
und Rehabilitation
Universität Bremen
Grazer Straße 2 und 6
D-28359 Bremen
E-mail:
fpeterm@uni-bremen.de

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Ziele und Behandlungserwartungen von psychisch belasteten und depressiven Patienten in der kardiologischen Rehabilitation
Jürgen Barth

Zusammenfassung:
Bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) sind depressive Störungen mit negativen Effekten auf den Erkrankungsverlauf assoziiert. Dies macht psychotherapeutische und ggf. psychopharmakologische Interventionen für diese spezifische Patientengruppe notwendig. Bisherige Interventionsstudien konnten eher geringe klinische Veränderungen der depressiven Symptomatik zeigen. Problematisiert wird dabei die geringe Psychotherapiemotivation kardiologischer Patienten. Die vorliegende Studie untersuchte anhand der Stichprobe einer randomisierten Interventionsstudie (PROTeCD) die Erwartungen an die Behandlung und die Ziele von psychisch belasteten und psychisch komorbiden Patienten zu Beginn der stationären kardiologischen Rehabilitation. 171 KHK-Patienten wurden in die Studie eingeschlossen und zu Beginn und am Ende der Behandlung befragt. Die Behandlungsziele zu Beginn der Behandlung bezogen sich unabhängig von der psychischen Belastung vor allem auf die Krankheitsbewältigung, Aktivierung und dem Wunsch nach innerer Ruhe und Zufriedenheit. In den Behandlungserwartungen hatten die KHK-Patienten vor allem eine organmedizinische Erwartung an die stationäre Rehabilitation. Bei depressiven Patienten veränderte sich diese Erwartung zum Ende der Rehabilitation in Richtung einer psychologischen Behandlung. Patienten, die das zusätzliche psychotherapeutische Behandlungsangebot durch PROTeCD erhielten, fühlten sich besser über den Zusammenhang psychischer Belastungen und KHK aufgeklärt, erlebten mehr Freude am Leben und konnten ihre Problemlösekompetenz verbessern. Da die Psychotherapiemotivation von KHK-Patienten trotz psychischer Belastung oder Störung wesentlich geringer ist als bei Patienten mit primär psychischen Störungen, sollte ein wesentlicher Behandlungsbaustein psychotherapeutischer Interventionen in der Förderung der Psychotherapiemotivation liegen.

Schlüsselwörter: Koronare Herzkrankheit, Psychotherapie, Depression, Motivation, Rehabilitation


Goals and treatment expectations of mentally distressed and depressed patients in cardiological rehabilitation

Abstract: Patients of Coronary Heart Disease (CHD) have more negative outcomes in terms of their somatic disease if they also suffer from depressive symptoms or major depression. There is therefore also a need for psychotherapeutic and pharmacologic treatment of their depression. However, studies on the effectiveness of psychotherapeutic interventions have rarely shown that the interventions were beneficial. This might be due to the low motivation that patients with CHD show with respect to the treatment of their depression. This study looked at patients’ attitudes and their treatment goals at the beginning of cardiac rehabilitation within a randomized, controlled trial (PROTeCD) of a psychotherapeutic intervention in CHD patients with psychological distress. 171 CHD patients entered the study and completed a questionnaire prior to and following rehabilitation treatment. Prior to treatment patients’ goals consisted of the ability to cope with their disease and the attainment of a higher activity level. They also expressed the desire to receive assistance in obtaining peace and satisfaction in life. The attitudes expressed prior to treatment showed that patients considered the rehabilitation to be purely oriented towards their somatic disease. Patient attitudes only shifted towards the belief that rehabilitation might also involve psychological treatment aspects during the rehabilitation phase when patients initially had a depressive disorder. Those patients in the intervention group that received the PROTeCD treatment felt they were better educated with respect to the relationship between psychological problems and CHD, expressed more joy in life, and showed higher problem-solving competence. The motivation for psychotherapeutic treatment is even lower in CHD patients with psychological problems than it is in other disease groups. Therefore, enhancing treatment motivation during the rehabilitation phase should become an important topic.

Key words: Coronary heart disease, psychotherapy, depression, motivation, rehabilitation


Dr. Jürgen Barth
Institut für Psychologie der
Universität Freiburg
Abteilung für Rehabilitations-
psychologie
D-79085 Freiburg
E-mail:
mail@juergen-barth.de

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Gruppentherapeutische Behandlung von Progredienzangst bei Krebspatienten
Peter Herschbach, Gabriele Duran, Ursula Engst-Hastreiter, Sabine Waadt & Petra Berg

Zusammenfassung: Progredienzangst, die Angst vor dem Fortschreiten einer bestehenden körperlichen Erkrankung, ist eine der stärksten und häufigsten psychosozialen Belastungen von Tumorpatienten. Gemessen wird diese Angst mit einem spezifischen Fragebogen, dem Progredienzangst-Fragebogen (PA-F). Behandlungsbedürftig wird Progredienzangst, wenn sie nicht mehr funktional eingesetzt werden kann, die Lebensqualität eines Patienten einschränkt. Dementsprechend wurde eine spezifische Gruppenpsychotherapie entwickelt, die auf den Prinzipen der kognitiven Verhaltenstherapie basiert. Ziel ist, die Patienten zu befähigen, mit der eigenen Angst im Alltag umzugehen und so indirekt die Lebensqualität zu sichern. Wir beschreiben eine vier Doppelstunden umfassende Progredienzangst-Therapie (PaThe), deren zentrale Elemente die Verhaltensanalyse der Angst, die Konfrontation mit der Angst und der Erwerb von Bewältigungstrategien sind.

Schlüsselwörter: Progredienzangst, Angst, psychosoziale Belastung, Psychotherapie, Krebs  


Group therapy for fear of progression in cancer patients

Abstract: The realistic fear of progression of disease is one of the most frequent and most important causes of distress in cancer patients. It can be assessed with a specific tool: the Fear of Progression Questionnaire (FOP-Q). Fear of progression must be treated when it can no longer be used functionally and continually affects the quality of life. This led to the development of a specific group therapy, which is based on the principles of cognitive behaviour therapy. The therapy aims at enabling the patient to manage his fear rather than eliminating the FOP, so that a patient can win back quality of life. We describe a four-session therapy programme (FOP-THE). Its main elements are confrontation with fear and acquisition of coping strategies. 

Key words: Fear of progression, anxiety, psychosocial distress, psychotherapy, cancer


Prof. Peter Herschbach
Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin,
Psychotherapie und Medizinische Psychologie
Technische Universität München
Langerstraße 3
D-81675 München
E-mail:
P.Herschbach@lrz.tu-muenchen.de

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Behandlung therapiebedingter kognitiver Folgestörungen bei Tumorpatienten
Martin Poppelreuter, Joachim Weis & Hans Helge Bartsch

Zusammenfassung:
Seit einigen Jahren wird das Thema neuropsychologischer Defizite nach onkologischer Therapie verstärkt diskutiert. Während grundsätzlich die Bedeutung des Problems anerkannt ist, sind viele spezifische Fragen bislang nicht ausreiche

d untersucht. So fehlen auch Ansätze zu einer empirisch evaluierten kognitiven Rehabilitation. Nach einem Überblick über die relevante Forschungsliteratur wird eine Studie dargestellt, in der im Rahmen der stationären onkologischen Rehabilitation an zwei Zielgruppen (Patienten nach hämatopoetischer Stammzelltherapie; Brustkrebspatientinnen nach adjuvanter Chemotherapie) zwei neuropsychologische Trainingsformen gegen eine Vergleichsgruppe ohne spezifisches Training evaluiert wurden. Bei einem starken allgemeinen Verbesserungstrend zeigten sich keine spezifischen Effekte des Trainings. In einer Teilgruppe zeigten sich Hinweise auf langfristig persistierende kognitive Defizite.

Schlüsselwörter: Tumortherapie, Therapiespätfolgen, Neuropsychologie, Lebensqualität, Onkologische Rehabilitation


Treatment of therapy-induced cognitive deficits in cancer patients

Abstract: Neuropsychological deficits as a consequence of oncological treatment have recently become a specific focus of empirical interest. While the basic relevance of the problem is recognized, several issues have not yet been adequately addressed. Currently, we have no evidence-based strategies for cognitive remediation. After a review of relevant empirical work in this field, we present a study from an in-patient oncological rehabilitation unit with two target groups (patients after hematopoietic stem cell therapy; breast cancer patients after adjuvant chemotherapy), in which two strategies of neuropsychological training were evaluated against a comparative group without specific training. There was a strong general trend of improvement, showing no specific effects of the training. A group of patients showed signs of long-persisting cognitive deficits.

Key words: cancer treatment, late effects of treatment, neuropsychology, quality of life, oncological rehabilitation


Dipl.-Psych. Martin Poppelreuter
Prof. Dr. Joachim Weis
Prof. Dr. Hans Helge Bartsch
Klinik für Tumorbiologie
Institut für Rehabilitationsforschung und Prävention 
Breisacher Straße 117
D-79106 Freiburg
E-mail:
poppelreuter@tumorbio.uni-freiburg.de

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Kognitiv-verhaltenstherapeutische Intervention bei Patienten nach erster Bandscheiben-Operation und die Rückkehr zur Arbeit
Matthias Morfeld, Kerstin Hofreuter, Jens Uwe Möller, Mario Fox, Jürgen Höder, Ralf Hintze, Andreas Christof Arlt, Thomas Wessinghage & Uwe Koch

Zusammenfassung:
Die bisherige Forschung zur Rehabilitation von Rückenschmerzpatienten belegt einerseits die große sozialmedizinische Bedeutung dieser Patientengruppe, andererseits existieren eindeutige Hinweise dafür, dass die Zielsetzungen der medizinischen Rehabilitation nur partiell erreicht werden. Dies gilt auch für die Teilgruppe bandscheibenoperierter Patienten. Hier ist zwar die Anzahl vorliegender Studien bisher begrenzt, dennoch gibt es deutliche Belege dafür, dass die Ergebnisse sowohl bezüglich der Kriterien Funktionsfähigkeit und Lebensqualität als auch Rückkehr an den Arbeitsplatz (return to work) hinter den optimistischen Erwartungen zurückbleiben.
Die hier vorgelegte Analyse deutet an, dass die kognitiv-verhaltenstherapeutische Intervention einen positiven Einfluss auf die Rückkehrrate in das Berufsleben der Patienten hat. Zudem weisen die Ergebnisse auf eine frühere Rückkehr der Patienten aus der Interventionsgruppe an den Arbeitsplatz nach der Rehabilitationsmaßnahme hin. In einem logistischen Regressionsmodell kann die im Zeitverlauf der Rehabilitationsmaßnahme zugenommene förderliche schmerzbezogene Selbstinstruktion als prognostischer Faktor für die Rückkehr an den Arbeitsplatz identifiziert werden. Dies weist auf einen therapeutischen Effekt durch die Betonung des Interventionsprogramms auf die Schmerzkognitionen hin.

Schlüsselwörter: Chronische Rückenschmerzen, kognitiv-verhaltenstherapeutische Intervention, stationäre Rehabilitation, Rückkehr zur Arbeit


Cognitive-behavioral therapy interventions in patients following initial surgical treatment for herniated disks and their return to work

Abstract: To-date, research on the rehabilitation of back pain patients has substantiated the great social-medical importance of this particular group of patients, on the one hand, while, on the other hand, clear indications can be found that objectives within medical rehabilitation are only partially achieved. This also holds for the subgroup of patients undergoing intervertebral disc surgery. While the number of relevant studies available remains limited, there is unmistakable evidence that results - both in terms of the criteria ‘functioning’ and ‘quality of life’, as well as ‘return to work’ - lag behind optimistic expectations. The analysis presented here implies that the cognitive-behavioral therapeutic intervention applied has a positive influence on patients’ rate of returning to work. Results additionally point to an earlier return to work for patients from the intervention group subsequent to the rehabilitation measure. Using a logistical regression model, the increase in favorable pain-related self instruction over the course of the rehabilitation measure is identified as a prognostic factor for patients returning to work. This suggests that a therapeutic effect is attained through the emphasis of the intervention program on pain cognition.

Key words: Low back pain, cognitive-behavioral therapeutic intervention, inpatient rehabilitation, return to work


Dr. Matthias Morfeld
Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie
Zentrum für Psychosoziale Medizin
Universitätsklinikum Hamburg-
Eppendorf
Martinistraße 52, Haus S35
D-20246 Hamburg
E-mail:
morfeld@uke.uni-hamburg.de

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Die verhaltenstherapeutische Behandlung von Patienten mit somatoformen Störungen im Rahmen der stationären Rehabilitation
Barbara Timmer & Winfried Rief

Zusammenfassung:
Somatoforme Störungen haben aufgrund ihrer hohen Prävalenz, der Chronifizierungstendenz, dem ausgeprägten Krankheitsverhalten und dem hohen Grad der funktionalen Beeinträchtigung eine erhebliche klinische und sozioökonomische Relevanz für die rehabilitationsmedizinische Versorgung. Vor dem Hintergrund eines funktionalen Bedingungsmodells werden Diagnostik, Ziele und Inhalte einer verhaltensmedizinischen Behandlung für die stationäre psychosomatische Rehabilitation wie auch deren Wirksamkeit und Kosten-Nutzen-Effekte der Behandlung dargestellt. Typische Problemfelder der Rehabilitation wie die sozialmedizinische Leistungsbeurteilung, die geringe Nutzung der Frührehabilitation und die Wiedereingliederung ins Erwerbsleben werden in Bezug auf das Krankheitsbild der somatoformen Störungen kritisch diskutiert.

Schlüsselwörter: Somatisierungssyndrom, stationäre psychosomatische Rehabilitation, kognitiv-verhaltenstherapeutische Gruppentherapie, Rentenbegehren.


Behavioral therapy for patients with somatoform disorders
within inpatient rehabilitation

Abstract: Somatoform disorders have a considerable clinical and socioeconomic relevance for the healthcare and rehabilitation system due to their high prevalence, the chronic course of illness, the abnormal illness behaviour, and the associated functional impairment. This article will provide an overview of diagnostic recommendations, therapeutic goals and components of behavioral-medical treatment approaches for a psychosomatic inpatient rehabilitation setting using a functional cognitive-psychobiological model of somatoform disorders. The effects and a cost-effectiveness analysis of cognitive-behavioral treatment for somatoform disorders will be cited. Typical problems of rehabilitation, such as the limited use of early rehabilitation, social-medical evaluation, and reintegration into working life, will be discussed critically with regard to somatoform disorders.

Key words: Somatization syndrome, psychosomatic rehabilitation, cognitive-behavioral group therapy, entitlement to disability-related benefits.


Dr. Barbara Timmer
Medizinisch-Psychosomatische Klinik Roseneck
Am Roseneck 6
D-83209 Prien am Chiemsee
E-mail:
Btimmer@schoen-kliniken.de

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