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Psychotherapie: Wie das Arbeitsbündnis zwischen Therapeut und Klient gelingen kann

Die Beziehung zwischen Psychotherapeut und Klient entscheidet über den Behandlungserfolg. Je nach Therapieansatz und Persönlichkeit sind viele Varianten sinnvoll. Peter Fiedler und Kollegen stellen in einem aktuellen Fachbuch ein Dutzend unterschiedlicher Beziehungsmuster vor. Petra Schuhler und Monika Vogelgesang nennen in ihrem Beitrag allerdings einen Grundsatz, der für jede Behandlungsform gelten muss: Die eigene psychische Gesundheit der Therapierenden ist Grundvoraussetzung für eine adäquate Beziehungsgestaltung.

Schuhler und Vogelgesang erläutern ihre Konzeption im Kontext von Persönlichkeitsstörungen: "Vor dem Hintergrund eines kompetenzorientierten, dimensionalen Verständnisses der Persönlichkeitsmerkmale kann deren Zuspitzung als Zuviel eines eigentlich sinnvollen Charakterzuges viel eher akzeptiert und einer Bearbeitung zugänglich gemacht werden. Dies gelingt vor allem, wenn sie emotional aktivierend erfolgt.
 

Dem Patienten wird durch die Sichtweise seiner persönlichen Eigenschaften als Schatz an Kompetenzen ein kreativer Blick auf sich eröffnet, quasi eine Brille, die es ihm ohne Degradierung möglich macht, genauer hinzusehen und schließlich auch die problematischen Anteile unter die Lupe zu nehmen. Nach der Würdigung seiner Kompetenzen kann der Patient sich viel eher Veränderungen vornehmen, die das Zuviel der fokussierten Eigenschaft auf ein gesundes Ausmaß zurechtstutzen sollen.
 

Als effektivste therapeutische Methode hat sich dabei bewährt, nach dem Ertrag zu suchen, den die inzwischen nicht mehr sinnvollen pathologischen Erlebens- und Verhaltensweisen im Entwicklungsverlauf ehemals erbracht haben. Diese sinnstiftende Würdigung der Symptomatik fördert die, gerade bei Persönlichkeitsstörungen schwer zu erreichende, Behandlungsmotivation und stärkt die therapeutische Arbeitsbeziehung durch den akzeptierenden und ermutigenden Blick auf die Problematik." 

Die Autorinnen erweitern und vertiefen ihren Ansatz mit der multisensorischen Erschließung verkörperter Ressourcen: olfaktorisch, visuell, auditiv, haptisch. Die Körperresonanz im Zusammenhang mit positivem Erleben bezieht sich einerseits auf interozeptive Signale und anderseits auf Interaktion mit dem Therapeuten. "Mimik, Gesten, Körperhaltung, Stimmführung, Atembewegung entscheiden wesentlich darüber, wie der andere emotional wahrgenommen wird. Diese Wahrnehmung und Bewertung drücken sich wieder körperlich aus und beeinflussen das Gegenüber, so dass eine Art Kreislauf wechselseitiger Beeinflussung im Körperresonanzraum in Gang kommt ..."    

Literatur

Peter Fiedler (Hrsg.) Varianten psychotherapeutischer Beziehung. Transdiagnostische Befunde, Konzepte, Perspektiven.
Pabst, 276 Seiten, Hardcover ISBN 978-3-95853-442-1, eBook ISBN 978-3-95853-441-4

 

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