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2018-2

FPP 2018-2

Inhaltsverzeichnis

 

Klaus Hoffmann, Bernd Dimmek, Reinhard Eher, Markus G Feil, Michael Günter, Dirk Hesse, Lutz P Hiersemenzel, Tilman Kluttig, Uta Kröger, Jutta Muysers, Thomas Ross
Editorial

 

Jutta Muysers
MRV 2018 Diskurs Psychiatrie, Psychotherapie, Justiz

 

Astrid Hirschelmann & Annette von Westerweller
Die Vater-Kind-Beziehung im Gefängnis: von der Idealisierung zur Realität

 

Thomas Berger
Ältere Patienten im Maßregelvollzug Spezifische Bedürfnisse im Lebensraum der Institution

 

Christian Prüter-Schwarte
Ethische Aspekte der forensisch-psychiatrischen Gutachtertätigkeit

 

P. Klaus Mertes SJ
Gewalt und Unterdrückung in Institutionen und deren Aufarbeitung Jahre und Jahrzehnte danach

 

 


MRV 2018 Diskurs Psychiatrie, Psychotherapie, Justiz
Jutta Muysers

 

Zusammenfassung
Die neuen Gesetze, Entscheidungen und Standards der letzten Jahre bringen vielfältige Veränderungen und Folgen für die Praxis des Maßregelvollzuges mit sich. Dabei entstehen neue Herausforderungen für den Diskurs der forensischen Psychiatrie mit der Justiz. Die Fragestellungen, die sich aus den Gesetzen zur Zwangsbehandlung und zur Unterbringung in einem Psychiatrischen Krankenhaus ergeben, wurden erörtert. Wieder einmal zeigt sich auch, dass es zu relevanten Entwicklungen, insbesondere z.B. zur Anzahl und zum Verlauf von Entlassungen im Rahmen der Verhältnismäßigkeit keine bundesweite Datenlage (Ausnahmen NRW und Hessen) gibt.

 

 

Jutta Muysers
Ärztliche Direktorin
LVR-Klinik Langenfeld
Kölner Str. 82
40764 Langenfeld
Tel 02173 102-2000
Fax 02173 102-2029
jutta.muysers@lvr.de
www.lvr.de
www.klinik-langenfeld.lvr.de

 

 

 



Die Vater-Kind-Beziehung im Gefängnis: von der Idealisierung zur Realität
Astrid Hirschelmann & Annette von Westerweller

 

Zusammenfassung
Dieser Artikel berichtet von zwei Forschungsarbeiten, die den Aufbau der Beziehung zwischen inhaftierten Elternteilen (meistens den Vätern) und ihren Kindern analysiert haben. In erster Linie stellte sich die Frage, wie die Kinder die Situation der Inhaftierung bzw. des Strafvollzugs von Eltern erleben. Die Beobachtung der Interaktionen zwischen Vätern und ihren Kindern hat uns jedoch auf die Funktion der starken positiven wie negativen Idealisierungen im Identifizierungsprozess des Kindes mit dem Vater, aber auch umgekehrt des Vaters mit seinem Kind, aufmerksam gemacht. Diese bestimmen auch die ganze Familiendynamik. Positive Idealisierungen steigern die Hoffnung aller Familienmitglieder auf eine bessere Zukunft, üben aber auch einen gewissen Druck aus, nämlich den, nicht mehr enttäuscht zu werden (von sich selbst oder von dem Anderen). Diese wiederum spielt nicht nur für die Prävention der psychischen Gesundheit des Kindes eine wichtige Rolle, sondern möglicher Weise auch für die Prävention neuer Straftaten.
 

 

Schlüsselwörter: Vater-Kind-Beziehung, Inhaftierung, Kindeswohl, Mediation, psychische Entwicklung

 

 

Father-child relationship in prison: from idealization to reality

 

Abstract
Two research projects are presented which have analyzed how imprisoned parents (mostly fathers)and their children build up a relationship. First of all, we have addressed the question as to how children experience the situation of imprisonment or the penal  system environment of their parents. Observing the interactions between fathers and their children has made us aware of the function of the strong positive, and negative, idealizations in the child’s process of identifyinghim- or herself with the father but also, in reverse, of the father with the child. These identifications also determine the entire family dynamics. Positive idealizations increase the hope of all family members that future will be a better one, but they also exert some pressure, i.e. the pressure to not get disappointed anymore (by oneself or by others). This, in turn, does not only play an important role in the prevention of mental health of the child but possibly also in the prevention of future crimes.

 

Key Words: father-child relationship, imprisonment, best interests of the child, mediation, psychic development

 

 

Astrid Hirschelmann
Université Rennes 2
Département de Psychologie
Place du Recteur Henri Le Moal
35043 Rennes Cedex, Frankreich
astrid.hirschelmann@univ-rennes2.fr

 

Annette von Westerweller
48 Rue de la Poterie
35131 Chartres-de-Bretagne, Frankreich
annette.westerweller@free.fr

 

 


Ältere Patienten im Maßregelvollzug Spezifische Bedürfnisse im Lebensraum der Institution
Thomas Berger

 

Zusammenfassung:
Während es im Strafvollzug inzwischen gute Untersuchungen über Menschen höheren Alters gibt, fehlen diese aus dem Maßregelvollzug gänzlich, was zumeist an der geringen Gesamtzahl liegt. Auch wenn der relative Anteil an über 60-jährigen im MRV seit Jahren stabil ist, sind aufgrund des demografischen Wandels Änderungen zu erwarten. Entsprechend stellt sich die Frage, ob für alte und ältere Untergebrachte bestimmte Therapieangebote oder Unterbringungsformen vorgesehen werden müssen. An drei der sieben forensischen Kliniken des Landes Niedersachsen konnten Patienten im Alter zwischen 57 und 70 Jahren für Interviews gewonnen werden. Deren Erfahrungen, Wünsche und Vorstellungen werden exemplarisch für die Bedürfnisse älterer Menschen im Maßregelvollzug, deren Perspektive auch durch die Restlebenszeit, das Fehlen sozialer Bindungen nach „Draußen“ und altersgemäße Einschränkungen limitiert ist, in Abgrenzung zu der jüngeren Klientel in Unterbringung dargestellt. Die Ergebnisse repräsentieren eine deskriptive Zusammenfassung der Lebenslagen und Bedürfnisse einzelner Betroffener, die Rückschlüsse auf allgemein zu formulierende Bestandsaufnahmen und Perspektiven in dem untersuchten Feld schließen lassen. Alte Menschen stellen im Maßregelvollzug eine heterogene Gruppe dar, wonach die Ressourcenkonstellationen der Einzelnen höchst individuell zu betrachten sind. Entgegengewirkt werden sollte der Gefahr, lediglich stereotype Altersbilder zu bedienen. Trotz spezifischer Berücksichtigung der unterschiedlichen Erfordernisse für die Behandlung Älterer empfiehlt sich kein eigenständiger Altersmaßregelvollzug, etwa durch die Schaffung separater Abteilungen. Die Untersuchung zeigt eher eine Bedürfnislage in Richtung der Berücksichtigung generationsübergreifender Settings. Die beschriebenen Multiproblemlagen Älterer in lang andauernder Zwangsunterbringung sind gekennzeichnet durch relativ geringe verfügbare Ressourcen menschlicher wie gesellschaftlicher Kapazitätsreserven.

 

Schlüsselwörter: Maßregelvollzug, Therapieangebote und Wohnformen für alte Menschen

 

 


Elderly patients in forensic hospital order treatment Specific needs in the institutional setting

 

Abstract
In the meantime, good research is available on elderly prison inmates, however, no such studies have been done on elderly people placed in hospital order treatment. This is mainly due to the small number of cases. Although the relative percentage of hospital order treatment patients aged over 60 years is stable since many years, we expect to see changes due to demographic change. This leads to the question as to whether specific treatment offers or placement conditions have to be provided for this elderly population. Patients of three forensic hospitals of Lower Saxony, aged between 57 and 70 years, were willing to answer interview questions. We present the experiences, wishes, and ideas of these patients as examples to portray the needs of elderly people in hospital order treatment whose perspectives, considering their residual length of lifetime, the lack of social bonds outside the hospital and their age-dependent restrictions are limited in comparison to the corresponding younger patients. The results represent a descriptive summary of life situations and needs of individual patients which allow to draw conclusions on surveys which should be formulated in a broad manner, and on perspectives in this field of research. In hospital order treatment, elderly people represent a heterogeneous group stressing the need to consider the resource constellations of each patient in a highly individual way. Efforts have to be made to counteract the risk of simply using stereotypic images of old age. Despite specific consideration of the different requirements for the treatment of elderly patients, implementation of an independent hospital order treatment for elderly people, such as establishing separate departments, is not recommended. The study is more likely to show the need to consider cross-generational settings. The described multi-facetted problems of elderly patients in long-term placement are characterized by a relatively small amount of available resources – both human and societal resources.

 

Keywords: hospital order treatment, treatment offers and type of placement for elderly people

 

 

Thomas Berger
Maßregelvollzugszentrum Niedersachsen (MRVZN)
Fachkrankenhaus für forensische Psychiatrie und Psychotherapie Moringen
Mannenstraße 29
37186 Moringen
Thomas.berger@mrvzn-moringen.niedersachsen.de

 

 


Ethische Aspekte der forensischpsychiatrischen Gutachtertätigkeit
Christian Prüter-Schwarte

 

Zusammenfassung
Die Tätigkeit des Psychiaters als Sachverständiger in Strafprozessen begegnet immer wieder ethischen Bedenken, die in dem Vorwurf gipfeln, es handele sich nicht um eine mit der ärztlichen Ethik vereinbare Arbeit. Dabei liegen die ethischen Konfliktfelder im Einsatz der Diagnostik ohne therapeutisches Ziel, in Rollenkonfusion mit Gefahr der Täuschung des Untersuchten, dem Rollenkonflikt, wenn der Sachverständige als Ermittler tätig wird und wenn Bewertungen des Gutachters nicht allein auf fachlichen Grundlagen erfolgen, sondern normative oder moralische Wertungen enthalten. Die vorliegende Arbeit will nach einer Analyse dieser ethischen Konfliktfelder mögliche Wege einer ethischen Begründung der Sachverständigentätigkeit aufzeigen.
 

 

Schlüsselwörter: Ethik – Forensische Psychiatrie – Sachverständigentätigkeit

 

 

Ethical issues in forensic psychiatric evaluation

 

Abstract
The role of the psychiatrist as an expert witness in criminal court often evokes ethical concerns. Sometimes, it is even considered as being incompatible with the principles of medical ethics. The major ethical conflicts for the forensic psychiatric expert are: (1) the use of diagnostic methods without a therapeutic goal, (2) the risk of role confusion during the examination to the disadvantage of the examinee, (3) the role conflict of the expert acting as an investigator, and (4) moral instead of professional judgment. This paper aims to describe these ethical conflicts and to discuss ways towards an ethical justification for the practice of forensic psychiatric evaluation.

 

Keywords: ethics, forensic psychiatry, psychiatric evaluation

 

 

Dr. med. Christian Prüter-Schwarte
Abteilung Forensische Psychiatrie II
LVR-Klinik Köln
Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität zu Köln
Wilhelm-Griesinger Str. 23
51109 Köln
Tel: 0221-8993-554
Fax: 0221-8993-556
Mail: christian.prueter-schwarte@lvr.de

 

 


Gewalt und Unterdrückung in Institutionen und deren Aufarbeitung Jahre und Jahrzehnte danach
P. Klaus

 

 

P. Klaus Mertes SJ
Kollegsdirektor
Kolleg St. Blasien e.V.
Fürstabt-Gerbert-Str. 14
79837 St. Blasien
Telefon: +49 7672 27202
Telefax: +49 7672 27272,
E-Mail: kollegsdirektor@kolleg-st-blasien.de

 

 


Forensische Psychiatrie und Psychotherapie
25. Jahrgang · 2018 · Heft 2

Pabst, 2018
ISSN 0945-2540
Preis: 15,- €

 

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