Die Inklusion hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt. Trennte man noch vor zehn Jahren durch eigens eingerichtete Schulen Kinder mit Förderbedarf in den Bereichen Lernen und sozial-emotionaler Entwicklung von „Regelschülern“, wird heute ein großer Anteil zusammen unterrichtet. Dementsprechend haben Kinder mit Lern- und Sozialentwicklung im Normbereich deutlich mehr Berührungspunkte mit Kindern, die in diesen Feldern noch Unterstützung benötigen.
Nehmen sie ihre sonderpädagogisch betreuten Mitschüler aufgrund ihrer Entwicklungsverzögerungen negativ wahr? Im Gegenteil, so die Ergebnisse der Studie von Hellmich und Loeper. Generell sind Grundschulkinder eher positiv eingestellt, was die Kontakte mit Gleichaltrigen mit Förderbedarf angeht. Hier gibt es allerdings einen Unterschied, was den Bereich der Förderung angeht: Die Einstellungen gegenüber Kindern mit Förderbedarf im Bereich Lernen sind signifikant positiver als gegenüber Kindern mit Förderbedarf im sozial-emotionalen Bereich – was kaum verwundern mag.
Grundschüler orientieren sich außerdem stark am Verhalten der Lehrer den Förderschülern gegenüber – was ein professionelles und akzeptanzorientiertes Verhalten der Lehrkräfte umso wichtiger macht. Denn nur in einem Umfeld, in dem sich alle Schüler gleichsam sicher und angenommen fühlen, kann Inklusion überhaupt gelingen.
nachzulesen in der aktuellen Ausgabe „Empirische Sonderpädagogik“, 2/18, Seite 151-166,
Frank Hellmich, Marwin Felix Loeper: Primary School Students´Attitudes and their Perceived Teacher Behavior towards Peers with Special Educational Needs
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